Das Staunen war unübersehbar. Und das in mehrfacher Hinsicht. Vor ihrer Mitgliederversammlung besichtigten die Mitglieder der CDU das sanierte und in neuem Glanz erstandene Gut Berneck.
Hausherr Hans-Jochem Steim führte mit seiner Beschreibung des in den Jahren 1910/11 von Arthur Junghans erbauten Gebäudes mit 84 Zimmern tief hinein in die Schramberger Stadt-, Kultur- und Industriegeschichte.
„Ich habe mir überlegt, wie wir das Haus mit Leben füllen können“, berichtete der Schramberger Ehrenbürger. Es ist gefüllt, mit mechanischen Musikinstrumenten, deren Erklingen staunen ließen, und mit Uhren, in jedem Raum. „Es sind nicht nur Junghans-Uhren dabei“, schmunzelte der Besitzer der Firma Junghans.
Einzigartige Villa
Das Gut Berneck, eine einzigartige Villa mit einer wechselvollen Geschichte in nunmehr mehr als 110 Jahren, die nach einer langen Zeit des Dornröschenschlafs, zu neuem Leben erweckt worden ist. Darin spiegelt sich einzigartiges Zeitgeschehen. Und sogar auf Federn von seinem Urgroßvater Hugo Kern konnte dessen ehemaliger Chef hinweisen.
Der Rundgang durch das Gebäude: wer es vor wenigen Jahren im dortigen Zustand beim Besuch der damaligen Kulturstaatssekretärin Monika Grütters (CDU) erlebt hat, die die Fördermaßnahme des Bundes mitgebracht hat, kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Testament präsentiert
Die Überraschung, ja die Sensation des Abends präsentierte Steim gegen Ende seines Vortrags und ist ganz von aktueller Natur: In der Auseinandersetzung um die mögliche Bebauung unterhalb des Burgfrieds gibt es eine Wendung, die dem Landesdenkmalamt und einem Teil des Gemeinderats widerspricht.
In dem unlängst aufgetauchten Zusatz zu ihrem Testament vom 29. März 1952 bekräftigt die damalige Eigentümerin des Gutes Berneck, Helene Junghans auf dem Areal und vererbt die Gartenanlagen ihrem Sohn Arthur „nur unter der Bedingung, dass er die von seinem Großvater und seinem Vater mit so viel Liebe angelegten und gepflegten Anpflanzungen so belässt, wie sie sind und zu ihnen Sorge trägt, ohne Bauplätze daraus gewinnen zu wollen.“