Blick auf Agenbach vom Hubschrauber aus: Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2005. Foto: Hans Schabert

600 Jahre Agenbach – das muss gefeiert werden. Ein abwechslungsreiches Programm startet am Freitag und knüpft an die Dorfspektakel vergangener Jahrzehnte an. Ein beschilderter und bleibender historischer Ortsrundgang wird am Samstag eingeweiht. Und es gibt noch viele beliebte Aktivitäten.

Eine Arbeitsgemeinschaft von Feuerwehr und Sportverein (SV) Agenbach setzt die Veranstaltungsreihe zu „2000 Jahre Neuweiler“ vom 16. bis 18. Juni zum 600. Jubiläum der Erstnennung Agenbachs dort mit einem dreitägigen Festwochenende fort. Neben Informativem wird vom Organisationsteam um die Vereinsvorsitzende Silvia Schumacher und Feuerwehr-Abteilungskommandant Marc Ungericht Unterhaltsames geboten.

1 Vortrag Freitags um 19 Uhr beginnt der Veranstaltungsreigen mit einem von Bildern begleiteten historischen Vortrag von Hans Schabert zur Ortsgeschichte und Flößerei im Gemeindesaal im ehemaligen Schul- und Rathaus. Aufgebaut ist zusätzlich eine Bildergalerie, die am nächsten Tag im Sportheim zu sehen ist.

Spuren der zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Hoffotografen Karl Blumenthal fotografierten Wasserstube werden am Samstag bei der Agenbacher Sägemühle erkundet. Foto: Digitalarchiv Schabert

2 Aktivitäten Auf dem benachbarten Sportplatz steht das Festzelt. Am Samstag, 17. Juni, startet von dort um 13 Uhr eine heimatgeschichtlich fundierte „Radtour ins Wildbad“, die Roland Kling führt. Er hat dieser den Untertitel „Auf den Spuren der Butterweiber“ gegeben. Die Strecke ist 33 Kilometer lang, fordert die Teilnehmer mit 600 Höhenmetern und sieht Stopps an heimatgeschichtlich interessanten Stellen vor. So kommt eine Fahrzeit vom und zum Festplatz in der Höhengemeinde von vier bis fünf Stunden zusammen.

Leichter und schneller haben es Teilnehmer eines gemütlichen Rundgangs zu Fuß im und beim Jubiläumsort, der um 14 Uhr am Sportplatz startet. Mit diesem wird ein dauerhaft bleibender, beschilderter historischer Rundweg durch Agenbach über Ortsstraßen und gut begehbare Wege eingeweiht. Die Teilnehmer sind ein bis zwei Stunden unterwegs. Bernhard Dillner hat um diese neue Einrichtung mit anderen zusammen eine Menge Interessantes entwickelt. Über QR-Codes sind über das auf den Tafeln Erwähnte hinaus zusätzliche Informationen und sogar professionell gemachte Filmsequenzen abrufbar, für die Björn Rast einen Fachmann gewinnen und eine Reihe Agenbacher Mitbürger animieren konnte. Gefördert wurde das Projekt durch die Gemeinde Neuweiler und den Kreisgeschichtsverein Calw.

Ebenfalls um 14 Uhr fährt samstags ein Shuttle-Bus am Sportplatz zur Agenbacher Sägemühle ab. Dort werden die Spuren der ehemaligen Flößerstube besichtigt, in der einst die Baumstämme zu Flößen gebunden wurden. Weiter wird ein Film über das alte Handwerk gezeigt, das auf der Enz seit 1342 beurkundet ist.

Das geplante „Rutscherles-Rennen“ knüpft an die 60 Jahre alte Tradition der Rennen mit Eigenbau-Seifenkisten an. Beim Rennen 1987 entstand das Foto mit Achim Kling am Steuer. Foto: Roland Kling

Die Motorradfreunde „Old Boys Abach“ stellen in Form von Bobby-Cars die „Rennwagen“ für ein Rutscherles-Rennen bereit, bei dem es in verschiedenen Altersgruppen von 3 bis 99 um den „Großen Preis vom Abach“ geht. Ab dem Sportheim – wo man sich von 17 Uhr bis Rennbeginn bei der Rennleitung meldet – geht es ab 18 Uhr wie schon vor Jahrzehnten mit Seifenkisten die Tannenstraße hinunter. Siegerehrung ist um 20 Uhr im Festzelt, wo als „Flößergaudi“ eine Party mit DJ Tortinger unter dem Motto „Von Abach bis Amsterdam“ steigt.

3 Historische Spiele Der dritte Veranstaltungstag beginnt um 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst im Festzelt, den Pfarrer Tobias Lehmann hält. Für Besucher Agenbachs kann an diesem Sonntag die Küche kalt bleiben, denn ab 12 Uhr wird Mittagessen angeboten. Mit historischen Spielen ab 14 Uhr und Kaffee und Kuchen klingt das Agenbacher Festwochenende aus. Mit diesem wird an die Tradition der Agenbacher Dorfspektakel angeknüpft, die letztlich Agenbachs früherer Lehrer Kurt Neuweiler initiiert hatte. Zu diesen, in späteren Jahren vom SV Agenbach getragen, strömte schon vor Jahrzehnten die ganze Umgebung in den Höhenort.

Zu allen vier Aktivitäten am Samstagnachmittag ist eine Voranmeldung erforderlich. Näheres finden Interessierte jeweils unter www.agenbach600.de.