Eine Feuershow bildete den würdigen Abschluss des Zirkusfestes am Samstag. Foto: Hannah Gorath

Das erste Calwer Zirkusfest hat am Wochenende Tausende in die Stadt gelockt. Gäste und Organisatoren waren glücklich. Wird es eine Wiederholung geben? Möglich wär’s, meint die Citymanagerin.

Das Wetter stimmt, die Idee ist unbestritten originell. Und die Reise ins erste Calwer Zirkusfest beginnt am Unteren Ledereck. Die Manege dort ist gegen 16 Uhr verwaist – doch nicht für lange. Wenig später wird dort eine Zaubershow Hunderte Kinder und Erwachsene in den Bann ziehen, gefolgt von einer weiteren Zirkusvorführung. Nochmals voll wird es dann gegen Abend, als zum Finale eine Feuershow – mit Flammenwerfer, Feuerschlucker, -spucker und -jongleuren – für Begeisterung sorgt.

Doch auch abseits der Manege ist alle paar Meter etwas zu entdecken. Ein Clown macht Luftballon-Figuren und verteilt sie an Kinder, eine junge Frau produziert riesige Seifenblasen. Überall duftet es nach Essen. In der Lederstraße ist eine große Hüpfburg aufgebaut, auf dem Marktplatz gibt es etliche Mitmachangebote.

(Fast) alles ist umsonst

Plötzlich dramatische Musik. Eine Frau schlägt vor der Stadtkirche Purzelbäume, macht gymnastische Übungen, balanciert, verrenkt sich – auf einem durchhängenden Seil, das zwischen Straßenlaterne und Geländer gespannt wurde.

Für die Gäste ist indes alles umsonst. Zumindest beinahe – Essen oder Getränke kosten natürlich schon. Die Shows oder die Aktivitäten dagegen nicht. Rund 100 000 Euro hatte die Stadt für dieses Großereignis eingeplant, 75 Prozent davon finanziert durch das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, über das Calw zwei Millionen Euro für die Belebung der Innenstadt erhalten hatte.

Etliche junge Familien

Und eine Belebung der Stadt lässt sich nicht bestreiten. „Ich bin sehr zufrieden“, meint entsprechend die bestens gelaunte Citymanagerin Johanna Klug am Sonntag im Gespräch mit unserer Redaktion. Mehrere Tausend Besucher, so schätzt sie, dürften am Wochenende nach Calw gepilgert sein.

Vor allem für junge Familien sei das Ziel, allen eine „schöne Zeit zu bieten“, erreicht worden, ist Klug überzeugt. Und an jungen Familien herrscht wahrlich kein Mangel. „Ich habe noch nie so viele Kinderwagen in Calw gesehen“, freut sich die Citymanagerin.

„Gerne wieder!“

Auch das Programm sei gut angekommen. „Die Leute sind teils gerannt, um rechtzeitig zu den Vorführungen da zu sein“, berichtet Klug. Für die große Feuershow am Samstagabend habe mancher sich bereits ab 18 Uhr einen Platz reserviert.

Ein Erfolg auf ganzer Linie. Wird es also eine Wiederholung und weitere Zirkusfeste geben? „Kann ich mir gut vorstellen“, sagt die Citymanagerin. Immerhin habe man mit der Familie Bannikov und dem Circus Bambi bereits eine „tolle Zirkusfamilie“ in der Stadt – die Voraussetzungen seien also da.

Und: Die durch das Förderprogramm finanzierten Veranstaltungen sollten nicht zuletzt Versuche ermöglichen, etwas auszuprobieren. Zu sehen, was ankommt. Das Zirkusfest dürfte dazu gehören. Oder, um es mit den Worten vieler zufriedener Gäste zu formulieren: „Gerne wieder!“