So sieht es aus, wenn Holz vom Borkenkäfer befallen ist. Auch in Grosselfingen war der Schädling aktiv (Symbolfoto). Foto: Hiekel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Forstdirektor Hermann Schmidt berichtet über den Zustand des Gemeindewaldes

Wie es um den Grosselfinger Wald steht, war am Mittwoch Thema in der Sitzung des Gemeinderats.

Grosselfingen. "Hervorragende Wuchsbedingungen" hätten Anfang des Jahres 2018 vorgeherrscht, da die Wintermonate sehr nass gwesen seien, berichtete Forstdirektor Hermann Schmidt in der Sitzung. Dann folgte allerdings der heiße Sommer, eine "bemerkenswerte Trockenzeit", wie Schmidt es nannte. So habe ungefähr ab August der Borkenkäfer im Grosselfinger Wald ein leichtes Spiel gehabt. Auch die Weißtannen wurden von einem Käfer befallen.

Die Wetterverhältnisse im vergangenen Sommer glichen dem Mittelmeer-Klima, und das müsse auch Auswirkungen auf die künftigen Pflanzungen im Wald haben, erklärte Schmidt weiter. Die Fichte zum Beispiel bekomme bei dem heißen, trockenen Wetter Probleme, man müsse "alternative Baumarten verstärkt nutzen". Die Douglasie zum Beispiel eigne sich hierbei gut. Fichten sollten nur noch 20 bis 30 Prozent des Waldes ausmachen, nicht mehr bestimmend sein.

Witterungsextreme würden nun einfach häufiger auftreten. Dieses Jahr war es die Trockenheit, 2013 wurde Grosselfingen von einem schweren Hagelsturm getroffen. Auch der Holzmarkt sei derzeit kritisch, wusste Schmidt zu berichten, für einen Festmeter bekomme man gerade einmal 70 Euro. Der Finanzplan des Gemeindewalds 2018 wird voraussichtlich einen Defizit von 13 500 Euro ergeben.

Zu negativ wollte Schmidt das Bild aber auch nicht zeichnen: Durch ordentliche Niederschläge könne sich die Situation im Wald stabilisieren, und mit Jungbestandspflege könne man einen stabilen Wald aufbauen.

Douglasie sehr nachgefragt

Wie geschädigt der aktuelle Bestand im Wald denn sei, wollte Rat Thomas Haug. Schmidt antwortete, der Wald sei weitestgehend intakt, gerade da man den Borkenkäfer schnell erkannt habe.

In Hinblick auf den kritischen Holzmarkt, von dem Schmidt gesprochen hatte, wollte Rat Siegfried Stauß wissen, wie es denn beim Douglasien-Markt aussehe. Douglasie sei sehr nachgefragt, antwortete ihm der Forstdirektor. Für einen Festmeter bekomme man circa 100 Euro. Ein Nachteil: die aufwendige Pflege des Baumes. Bei Douglasien müsse man regelmäßig Äste entfernen.