Die Bekämpfung eines Hüttenbrandes mit Flächen- und Waldbrand war eine Aufgabe der Alarmübung. Foto: Heinz Ziegelbauer

Mehrmals musste die Gesamtwehr der Bäderstadt am Samstag ausrücken – erst zu verschiedenen Einsätzen und dann zur großen Alarmübung.

Eine solche Einsatzintensität wie am vergangenen Samstag hat es für die Freiwillige Feuerwehr Bad Wildbad bislang nur selten gegeben. Am späten Vormittag mit einem Fehlalarm von einer Brandmeldeanlage in einem Gebäude in Höfen, um kurz nach 13 Uhr mit einem Rettungseinsatz bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 294 im Kleinenztal, im Anschluss daran mit einem weiteren Rettungseinsatz auf der Downhill-Strecke des Adventure Enduro-Trails am Sommerberg und sodann die von Stadtbrandmeister Tido Lüdtke in Zusammenarbeit mit dem stellvertretenden Feuerwehrkommandant Gerhard Wurster und Abteilungskommandant Sven Mehle (Aichelberg) konzipierte, nach Corona erste gemeinsame Alarmübung der vier Feuerwehr-Abteilungen Wildbad, Calmbach, Sprollenhaus/Nonnenmiß und Aichelberg/Hünerberg/Meistern in Aichelberg.

Groß angelegt

Bei der großangelegten Alarmübung ging es für Stadtbrandmeister Tido Lüdtke darum, die jetzige Löschwasserbereitstellung in Aichelberg zu testen, nachdem zusätzlich zu dem schon im Ortszentrum vorhandenen Löschwasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 150 Kubikmetern Wasser im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt ein weiterer am Ortsausgang in Richtung Bundesstraße 294 mit 100 Kubikmetern Wasservorrat angelegt wurde. Für Abteilungskommandant Mehle war es wichtig, die akustische Reichweite der Sirene auf dem ehemaligen Rathaus und damit die Erreichbarkeit der Feuerwehr einerseits und die Möglichkeit der Warnung der Bevölkerung andererseits zu testen, weil die Sirene nach einem Sturm derzeit keine Haube mehr hat.

Foto: Heinz Ziegelbauer

Verzögerung

Wegen der vorhergegangenen Einsätze der Feuerwehrabteilungen Calmbach und Wildbad verzögerte sich die eigentlich auf 15.35 Uhr terminierte Alarmierung auf 16.13 Uhr. Den kürzesten Anfahrtsweg mit nur wenigen hundert Metern vom Feuerwehrmagazin bis zum angenommenen Brandobjekt Freudenstädter Straße 62 hatte die örtliche Feuerwehrabteilung. Acht Minuten nach der Alarmierung traf sie mit ihrem Staffellöschfahrzeug und dem stellvertretenden Abteilungskommandant Oliver Faißt ein. Bald darauf dominierte in Aichelberg die Feuerwehrfarbe Rot mit dem Anrücken des gesamten Potenzials an erreichbaren Feuerwehrangehörigen und insgesamt 13 Feuerwehrfahrzeugen sowie zwei Einsatzfahrzeugen des DRK-Ortsvereins beziehungsweise der DRK-Bereitschaft Oberes Enztal.

Rettung, Teil eins

Die primäre Aufgabe der Feuerwehrabteilung Aichelberg/Hünerberg/Meistern war die Rettung von zwei Personen aus dem ersten Obergeschoss über eine Steckleiter. Eine dritte Person im zweiten Obergeschoss wurde über die zwischenzeitlich eingetroffene Drehleiter der Feuerwehrabteilung Wildbad aus dem Gefahrenbereich geborgen. Ein Zwischenfall wurde hier noch angenommen: Bei einem der zum Durchsuchen der Räume mit Atemschutzgeräten ausgerüsteten Feuerwehrangehörigen mit akuter Atemnot. An Löschwasser mangelte es hier nicht, konnte dieses doch zunächst von einem in unmittelbarer Nähe des angenommenen Brandobjektes gelegenen Überflurhydranten entnommen werden, bis eine Wasserförderung vom Löschwassertank in der Ortsmitte aufgebaut war. Die Löschangriffe erfolgten von verschiedenen Seiten des Gebäudes mit der Erschwernis immer wieder wechselnder Windrichtungen.

Rettung, Teil zwei

Die Rettung eines verunglückten Waldarbeiters kam der Feuerwehrabteilung Calmbach und der Besetzung des Rüstwagens der Abteilung Wildbad zunächst unter Einsatz einer Motorsäge und anschließend mit der Bergung der verunglückten Person zu.

Die medizinische Erstversorgung hatten die Helfer des DRK-Ortsvereins Oberes Enztal vorbereitet.

Hütten-, Wald- und Flächenbrand

Dieser Übungseinsatz lief an der Ortseinfahrt von der Bundesstraße 294 mit der Feuerwehrabteilung Sprollenhaus/Nonnenmiß ab. Mit einem angenommenen Brand der Hütte beim „Gottscheer Brunnen“ und mit einem dadurch verursachten und sich ausdehnenden Flächen- und Waldbrand, zu dessen Bekämpfung das Wasser aus dem neuen Löschwassertank gefördert wurde.

An den zwei zum Löschen angelegten Einsatzstellen wurden Schläuche in einer Gesamtlänge von mehr als tausend Metern verlegt. Aufmerksame Beobachter der Alarmübung waren Lüdtke, Wurster Mehle.

Besprechung

Im Anschluss an die Alarmübung erfolgte eine Übungsnachbesprechung im Feuerwehrgerätehaus in Aichelberg mit dem Dank an alle Einsatzkräfte. Dabei konnte Lüdtke feststellen, dass der neue Löschwasserbehälter seine Feuertaufe bestanden habe, bei den Anschlüssen allerdings noch Verbesserungen vorzunehmen seien und die Beschilderung noch anzubringen wäre.

Im Übrigen konnte er einen positiven Verlauf der Alarmübung mit einer guten Aufgabenbewältigung feststellen.