Bosch Rexroth stellt die Zahlen des Geschäftsjahrs 2023 vor. Foto: Rolf Nachbar/Bosch Rexroth

Bosch Rexroth stellt seine Geschäftszahlen 2023 vor. Es gibt viele positive Nachrichten, aber der Kostendruck nimmt laut Unternehmen zu.

Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch Rexrothunter anderem mit Standort in Horb – ist im Geschäftsjahr 2023 erneut kräftig gewachsen. Der Umsatz stieg gegenüber dem im Vorjahr um 7,5 Prozent auf rund 7,6 Milliarden Euro. Wachstumstreiber waren laut Pressemitteilung von Bosch Rexroth Unternehmenszukäufe, aber auch positive regionale Entwicklungen beispielsweise in Indien.

Beim Auftragseingang verzeichnete das Unternehmen jedoch wegen der Konjunkturschwäche vor allem in seinen großen Märkten einen Rückgang um 13,1 Prozent auf rund 6,4 Milliarden Euro. „Das schwächt die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr“, so das Unternehmen.

Langfristige Wachstumsstrategie

Bosch Rexroth verfolgt „eine langfristige Wachstumsstrategie und hat in neue Werke und Gebäude beispielsweise in Deutschland, Slowenien und Mexiko, in modernere Fertigungsanlagen sowie in Forschung und Entwicklung investiert“. Ende 2023 beschäftige Bosch Rexroth weltweit rund 33.800 Menschen. Der Zuwachs von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr ergab sich vor allem durch die 2023 vollzogene Übernahme des Unternehmens HydraForce.

HydraForce und ELMO Motion Control tragen nun zum Geschäft von Bosch Rexroth tragen laut Unternehmen nun ebenso wie das bereits 2022 mehrheitlich übernommene Geschäft von Kassow Robots zum höheren Umsatz bei.

Positive Entwicklung in fast allen Weltregionen

Der Umsatz stieg nominal um 7,5 Prozent (rund +530 Millionen Euro) auf 7,6 Milliarden Euro. Währungseffekte wirkten mit rund 190 Millionen Euro negativ, so dass der Umsatz wechselkursbereinigt um 10,1 Prozent stieg.

Die positive Entwicklung in Nord- und Südamerika (+24 Prozent) war vor allem durch die Übernahme von HydraForce geprägt. Der Umsatz in Europa außerhalb Deutschlands wuchs um 9,3 Prozent, in Deutschland um 3,4 Prozent. In der Region Asien/Afrika/Australien sank der Umsatz um 4,6 Prozent.

In Indien, wo Bosch Rexroth seit 50 Jahren aktiv ist, erzielte das Unternehmen hingegen rund 30 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr.

Zweithöchster Wert der Unternehmensgeschichte

Der Auftragseingang betrug 2023 laut Unternehmen rund 6,4 Milliarden Euro. Das sind rund 950 Millionen Euro oder 13,1 Prozent weniger als im Vorjahr, als der zweithöchste Wert der Unternehmensgeschichte erzielt worden sei. Aber: „Die in den meisten Weltregionen schwache Konjunktur und fortwährende Unsicherheit haben besonders seit der zweiten Jahreshälfte 2023 zu deutlich geringeren Neuaufträgen geführt.“ Mit einer Erholung des Auftragseingangs rechnet Bosch Rexroth in der zweiten Jahreshälfte 2024.

„Wir gehen davon aus, dass das laufende Jahr weiterhin von der schwachen Konjunktur sowie großen Unsicherheiten im wirtschaftlichen und politischen Umfeld geprägt sein wird“, sagt Holger von Hebel, Finanzvorstand der Bosch Rexroth AG. Angesichts dieser Rahmenbedingungen, gestiegener Material-, Energie-, Logistik- und Lohnkosten sowie wegen des deutlichen Rückgangs der Neuaufträge bleibt der Kostendruck sehr hoch.

Investitionen in Forschung und Entwicklung

Daher ergreift das Unternehmen „kontinuierlich Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, beispielsweise eine höhere Automatisierung von Abläufen oder die kontinuierliche Weiterentwicklung und bessere Ausbalancierung des weltweiten Fertigungsverbunds“.

Im Rahmen seiner „langfristigen Wachstumsstrategie“ brachte Bosch Rexroth 2023 laut eigenen Angaben rund 460 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung auf – eine Steigerung um 18,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.