Die Nachfrage nach Frischholz steigt, beim Absatz von Hölzern mit geringerer Qualität sieht es weniger gut aus.Archiv-Foto: Ade Foto: Schwarzwälder Bote

Forstbetriebsplan: Grömbacher Gemeinderat segnet Zahlen ab / Vollzug zuletzt deutlich unter Ansatz

Der neue Leiter des Gebiets West beim Kreisforstamt Freudenstadt, Fabian Kiefer, und Revierförster Roland Knop stellten in der jüngsten Sitzung des Grömbacher Gemeinderats den Betriebsplan Forst 2021 vor. Das Gremium segnete diesen einstimmig ab.

Grömbach. Kiefer erläuterte den vorläufigen Vollzug im vergangenen Jahr, als der Holzeinschlag mit 218 Festmetern deutlich unter dem Ansatz gelegen hatte. Die Holzerlöse brachten bei einem Festmeterpreis von 45 Euro insgesamt rund 9800 Euro ein. Zuzüglich der Verwaltungskosten und dem Waldschutz beläuft sich das Ergebnis bei den Einnahmen auf rund 13 200 Euro. Dem stehen Ausgaben in Höhe von rund 29 600 Euro gegenüber. Dadurch ergibt sich ein Fehlbetrag von knapp 16 400 Euro.

Ratsmitglied Walter Reutter monierte, dass der Ansatz beim Holzeinschlag mit 900 Festmetern zu hoch angesetzt sei und nach unten korrigiert werden müsse. Kiefer erklärte, dass mit Ausnahme der vergangenen beiden Jahre jeweils 700 bis 800 Festmeter Holz eingeschlagen wurden. Eine Zwischenrevision finde alle fünf Jahre statt, das nächste Mal voraussichtlich im kommenden Jahr. Dann könne die Einschlagszahl korrigiert werden, sagte Kiefer, vorher aber nicht.

Revierförster Roland Knop will auf den Sturmflächen Hiebe vornehmen, da die Einzelbäume dort keinen Zuwachs mehr hätten. Durch einen Hieb würden die verbleibenden Bäume mit einer besseren Qualität "übernehmen" und es würde kein Mengenverlust entstehen, so die Erklärungen von Knop.

Die Rahmenbedingungen beim Waldhaushalt sind nach den Ausführungen Kiefers aufgrund der Holzmarktlage auch in diesem Jahr immer noch durch zufällige Nutzungen geprägt. Darüber hinaus steige die Nachfrage nach Frischholz. Problematisch sei hingegen der Absatz von Hölzern mit geringerer Qualität.

Ziel der Planung für 2021 sei es, den Waldwert sowie seine Stabilität zu erhöhen und damit alle Waldfunktionen nachhaltig zu stärken. Der Holzeinschlag verfolge die Ziele der Bestandspflege, der Förderung der Naturverjüngung, der Verkehrssicherung und der Bekämpfung des Borkenkäfers.

Aus der Haushaltsplanung geht hervor, dass mit einem Holzeinschlag von 500 Festmetern Holzerlöse von rund 28 000 Euro geplant sind. Der Festmeterpreis ist laut Revierförster Knop mit 56 Euro realistisch beziffert. Was das Haushaltsvolumen angeht, sind Einnahmen von 41 000 Euro und Ausgaben von 37 000 Euro veranschlagt. Damit könnte ein Überschuss von etwa 4000 Euro erzielt werden.

Fördermittel auch für Habitatbaumgruppen

Für das Jahr 2022 verwies Fabian Kiefer auf die Neuerungen der forstlichen Förderung im Waldnaturschutz sowohl für den Kommunal- als auch den Privatwald. Dabei thematisierte er als freiwillige Maßnahmen den Erhalt und die Entwicklung von Altbäumen, aber auch von Habitatbaumgruppen. Beide Maßnahmen können finanziell mit unterschiedlichen Sätzen gefördert werden, in Abhängigkeit von der Baumart und der Zeitdauer, über die die Bäume erhalten werden.

Dafür gibt es einmalige Förderungen in Höhe von 330 bis 550 Euro je Baum. Für Gruppen mit sieben bis 15 Bäumen, sogenannte Habitatbaumgruppen, die 20 Jahre entwickelt und erhalten werden, sind Fördersätze zwischen 2500 und 5600 Euro möglich, je nach Zahl der Bäume.

Im kommenden Jahr ist auf der Gemarkung Grömbach eine Bodenschutzkalkung geplant. Die Entscheidung darüber fällt in diesem Sommer.