In zwei Abschnitten soll die Untere Straße in Grömbach im kommenden Jahr saniert werden – für die kleine Gemeinde ein Großprojekt. Foto: Sannert

Straßensanierung und Neubaugebiet: Großprojekte zwingen Grömbach wohl zur Kreditaufnahme.

Grömbach - In Grömbach scheint die schuldenfreie Zeit vorbei – zu groß ist der Sanierungsstau an den Straßen im Ort. Aber auch das geplante Neubaugebiet wird ein Loch in die Gemeindekasse reißen, wie bei der Einbringung des Haushaltsplans 2018 im Gemeinderat deutlich wurde.

Sollten im kommenden Jahr alle im Haushaltsplan enthaltenen Projekte umgesetzt werden, dann fehlen Grömbach stolze 140 000 Euro. Diese Summe muss die Gemeinde dann als Kredit aufnehmen.

Geplant sind im kommenden Jahr laut Vermögenshaushalt zwei Sanierungsabschnitte in der Unteren Straße – von der Erzgruber Straße zur Bachbrunnenstraße und von dort weiter zum Friedhof. Geschätzte Kosten: 655 000 Euro für den Straßenbau, 120 000 fürs Wasser und 215 000 fürs Abwasser zuzüglich weiterer Kosten fürs schnelle Internet. Erst 2019 soll dann das restliche Teilstück bis zur Amselstraße angepackt werden.

Die etwa 19 Bauplätze im Neubaugebiet Hasenäcker sollen in drei Abschnitten erschlossen werden: der erste im nächsten Jahr für rund 50 Prozent der Gesamtkosten. 2022 und 2026 könnten, je nach Bedarf auch früher oder später, die restlichen Plätze baureif gemacht werden.

Planungskosten für die Aufdimensionierung des Kanals zur Kläranlage stehen ebenfalls im Haushaltsplanentwurf und pauschal 10 000 Euro für den Kauf von Waldgrundstücken sowie 80 000 Euro für andere Grundstücke.

Heike Schwizler, stellvertretende Kämmerin in Pfalzgrafenweiler, die für die Gemeinde Grömbach innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft den Haushaltsplanentwurf erstellt hat, blickte noch weiter voraus. In den nächsten Jahren, gab sie zu bedenken, stehe die Sanierung der Hochdorfer Straße an. Geschätzte Kosten: eine Million Euro. Gemeinsam mit Bürgermeister Armin Pioch schlug Heike Schwizler dem Gemeinderat vor, dieses Vorhaben wegen der Sanierung der Unteren Straße und der Erschließung des Baugebiets Hasenäcker nicht vor 2020 anzugehen. Neben den beiden Großprojekten könne Grömbach diese Zusatzaufgabe weder finanziell noch verwaltungstechnisch stemmen.

Doch Schwizler hatte auch Erfreuliches zu berichten. Erstmals weise der Verwaltungshaushalt bei einem Volumen von über 1,4 Millionen Euro mit knapp 7900 Euro ein positives Ergebnis aus. Als Grund nannte sie niedrigere Personalkosten im Kindergarten und eine unveränderte Kreisumlage.

Kritik am neuen Flächennutzungsplan

Eingeplant wurden größere Unterhaltungsmaßnahmen an Gemeindeverbindungsstraßen mit jeweils 25 000 Euro im kommenden Jahr und 2019 sowie in beiden Jahren mit jeweils 35 000 Euro die Sanierung der Grabzwischenwege und der Grabeinfassungen auf dem Friedhof.

Armin Pioch sprach von einem jährlichen Abmangel in Höhe von 1000 Euro für das gemeindeeigene Zelt und bat den Gemeinderat, über ein Ausleihen an Privatpersonen nachzudenken. Bislang werde das Zelt ein bis zwei Mal im Jahr genutzt. "Das ist zu wenig", sagte der Bürgermeister.

Gemeinderat Walter Reutter wollte, dass vor der Sanierung der Hochdorfer Straße die zulaufenden Kanäle geprüft werden, da er befürchte, dass eine Aufdimensionierung nötig sei.

Kritik gab es aus dem Gremium am neuen Flächennutzungsplan 2030, der der Gemeinde die Baufläche vorschreibe. "Mit den 19 Bauplätzen werden wir leben müssen", sagte der Bürgermeister, der Schwizler für das schnelle Aufstellen des Haushaltsplans dankte.

In einer der nächsten Sitzungen wird der Grömbacher Gemeinderat das Planwerk diskutieren und auch verabschieden.