Am Ende erklärten sich die Mitmachenden bereit, auch tatkräftig an der Umsetzung der Ideen zur Innenstadtbegrünung mitzuwirken. Foto: Raab

Auf sehr gute Resonanz ist das Stadt-Labor "Green City" gestoßen. Die Bürger durften ihre Ideen zur Innenstadtbegrünung entwickeln. Und da kam einiges zusammen.

Albstadt-Ebingen - Sehr gute Resonanz, viele anregende Gespräche und eine große Zahl an Ideen zu einer grünen Innenstadt: Mit diesen Stichworten lässt sich zusammenfassen, was da am Samstag zur Marktzeit am Stand der Stadt Albstadt abgelaufen ist. Maskottchen Kami lief unermüdlich an den Marktständen vorbei und animierte die Leute zum Mitmachen, und viele strebten zum Stadt-Labor "Green City". Büsche, Sträucher und Bäumchen in Pflanzcontainern ließen schon von Weitem erahnen, um was es an diesem Tag gehen sollte, um die künftige Innenstadtbegrünung. Diese soll nicht in irgendwelchen Rathauszimmern ausgetüftelt werden, sondern getreu dem Motto "Ebingen ist, was wir draus machen" von Bürgerinnen und Bürgern mitgeplant und gestaltet werden.

Experimentier- und Ideenräume

Axel Mayer, stellvertretender Leiter des Stadtplanungsamtes, hatte die Initiative ergriffen und plante und organisierte das "StadtLabor". "StadtLabore" sind Experimentier- und Ideenräume in der Innenstadt, in denen schnelle Umsetzungen getestet und Neues in der Stadt und mit den Bürgern ausprobiert werden sollen. Zustimmung und Unterstützung bekam Mayer vom Ersten Bürgermeister Udo Hollauer und seinen Kollegen aus der Wirtschaftsförderung, dem Kulturamt und der gesamten Stadtverwaltung. Die Bürgerbeteiligung müsse großgeschrieben werden. Während der Aktionen innerhalb des Förderprogramms "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" kam es bei Veranstaltungen, in Straßeninterviews und innerhalb der Bürgerbefragung immer wieder zum Ausdruck: Die Albstädterinnen und Albstädter wollen mehr Blumen und Bäume, mehr Grünflächen, mehr Natur in der Stadt.

Der Bürgerturmplatz muss begrünt werden

Aber wie soll das passieren? In einem ersten Schritt äußerten Interessierte – und derer gab es gar viele – in Gesprächen ihre Meinung und füllten eine Ideenkarte aus. Manche nutzten die Gelegenheit und drückten ihre Besorgnis über eine Stadt aus, die ihrer Meinung nach von Jahr zu Jahr langsam aber sicher immer mehr sterbe. Allerdings begrüßten auch viele die Initiative der Stadt, gegen diese Tendenz anzugehen. Mit Freude schrieben sie ihre Ideen auf. Vorrangig war zu lesen, der Bürgerturmplatz müsse begrünt werden, wie die gesamte Innenstadt auch, des Weiteren müssten mehr Spielmöglichkeiten für Kinder integriert und schöne, mit viel Grün umrahmte Aufenthaltsorte geschaffen werden.

Das Ansinnen der Stadt zur Bürgerbeteiligung kam an. Das zeigt das Beispiel eines Besuchers, der im Auftrag seiner verhinderten Frau eigens zum Stand kam, um die Ideen des Paares aufzuschreiben. Zahlreich wurde eine Unterbrechung des langweiligen Pflasters angeregt. Die einen hätten gerne integrierte Blühstreifen, andere wiederum stellen sich Blumen und kleinere Gehölze in Kübeln vor. Wichtig dabei sei, so war zu lesen, dass insektenfreundliche Pflanzen zur Auswahl kämen. Auf einer Karte war vermerkt, dass insgesamt mehr Begrünung auch von Gebäuden als Gegensteuerung zur Überhitzung im Sommer vonnöten sei. Konkrete Vorstellungen hatte ein Teilnehmer, er skizzierte auf seiner Karte, wie eine Wohlfühloase aussehen könnte.

Einige Familien kommen zum Stand

Auffallend war auch, dass einige Familien mit Kindern den Weg zum Stand fanden und speziell für die Jüngsten eine bessere Aufenthaltsqualität vorschlugen. In den Gesprächen wurde auch immer wieder der Wunsch geäußert, dass die Anlieger mit ins Boot geholt werden. Jugendliche waren kaum zugegen: Diese sollen über das Kinder- und Jugendbüro gezielt angesprochen und als Mitgestaltende gewonnen werden.

Wie soll es nun weitergehen? Laut Axel Mayer war der Auftakt zur "Green City" sehr vielversprechend. Eine Menge Ideen seien zusammengekommen, diese müssten nun insgesamt ausgewertet und gebündelt werden. Im Frühjahr gehe es dann weiter mit der konkreten Umsetzung, und genau da seien Mitmachende gefragt. Solche gibt es anscheinend, denn mehr als 20 Frauen und Männer hatten am Samstag nicht nur Ideen mitgebracht, sondern erklärten sich bereit, in einer Aktionsgruppe mitzuarbeiten. Dann soll nicht mehr nur geredet, sondern auch etwas getan werden.