Zorka und Nikola Siric sind seit 50 Jahren glücklich miteinander verheiratet. Foto: Franke

Am Montag feiern die Meßstetter Nikola und Zorka Siric Goldene Hochzeit – eigentlich. Denn das Fest wird im Sommer nachgeholt.

Auch nach 50 Jahren Ehe tauschen Nikola und Zorka Blicke Zuneigung aus. Zwar jährt sich ihre Hochzeit am Montag, ausgiebiger feiern wollen sie aber erst im Sommer – an dem Ort, an dem sie sich ihr „Ja!“ zusprachen.

Das war in Žepče, im damaligen Jugoslawien und heutigen Bosnien-Herzegowina. Seinerzeit waren allein die Familien dabei – man hat „klein“ gefeiert, wie die Eheleute erzählen. Und ähnlich wie damals wollen sie die Familienangehörigen wieder dabeihaben.

Bei einem Besuch hat es mächtig gefunkt

Zorka, die Kroatin, besuchte Tante und Bruder. Nikola war ihr wohl nicht unbekannt, aber diesmal funkte es zwischen den jungen Leuten mächtig. Weil sie nicht nebeneinander wohnten, folgten viele Briefe, in denen sie sich besser kennenlernten. Allerdings gingen diese Dokumente der Liebe in den Umzugswirren verloren.

Nikola arbeite als Schreiner im Schiffsbau. Er erzählt gerne davon, dass er auch bei Jungfernfahrten mitfahren durfte, um die Qualität seiner Arbeiten unter realen Bedingungen prüfen zu können. Eine gewisse Grundlage für die Gründung eines Ehestandes war also vorhanden. Es war aber nicht das einzige Argument dafür, dass die Eltern der Siebzehnjährigen ihr Einverständnis gaben, als er um Zorkas Hand anhielt.

Es gab gute Gründe dafür, die gemeinsame Zukunft in Deutschland zu suchen und zu sichern. Nikola bereitete sie in Meßstetten vor und holte Zorka dann eines Tages in Zagreb ab. Sie arbeitete fast 50 Jahre bei der Meßstetter Firma Sanetta. Nikola leistete im Ort wertvolle Arbeit bei Gustav Zimmermann, später der Ebinger Firma „Gebhard + Gehring“.

Ein Schmuckstück in der Wahlheimat

Unter Entbehrungen erwarb das Paar Anfang 1990 eine Immobilie in Meßstetten, die es mit viel Eigenleistung zu einem Schmuckstück ausbaute. Auf der Strecke blieb dabei Nikolas Engagement beim Fußball, geblieben ist sein Interesse an dieser Sportart.

Tochter Anita kam 1973 zur Welt, vier Jahre später Sohn Sascha, der im Haus wohnt, während Anita heute am Niederrhein lebt. Über die beiden Enkelkinder freut sich das Jubelpaar riesig.

Meist vom eigenen Haus aus startet das Paar zu ausgedehnten Spaziergängen in der liebgewonnenen Wahlheimat. Immer mal wieder aber besuchen beide die alte Heimat, Verwandte und Freunde. Das kann dann auch mal länger dauern und sorgt für gemeinsame Erlebnisse, die zusammenschweißen.