Finanzen: Glattener Gemeinderat verabschiedet Etat / Hohe Investitionen in Halle und Grundstückserwerb
Den im April eingebrachten Haushaltsplan 2018 hat der Gemeinderat Glatten in seiner jüngsten Sitzung verabschiedet. "Ich denke, das ist ein ordentlicher Haushaltsplan, und die Haushaltslage ist gut", fasste Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer zusammen.
Glatten. Pfeifer listete nochmals die geplanten Investitionen und für den Gemeinderat relevante Themen auf. Angesichts des bereits zum zweiten Mal im doppischen Buchungsstil aufgestellten Haushaltsplans der Gemeinde wies Pfeifer darauf hin, dass Glatten hier eine Vorreiterrolle spiele. Anfang des Jahres sei die Doppik, die bis 2020 von allen Gemeinden umgesetzt werden müsse, in Baden-Württemberg erst von 397 Kommunen angewandt worden. Durch den Wechsel des Buchungssystems im vergangenen Jahr können im aktuellen Entwurf die Vorjahreszahlen ausgewiesen werden.
Eine wichtige Ertragsposition in Glatten ist die Gewerbesteuer – hier wird für 2018 mit 4,5 Millionen Euro kalkuliert. Die Steuersätze bleiben unverändert. Durch hohe Gewerbesteuereinnahmen der Vorjahre fallen für Glatten jedoch auch hohe Umlagen an.
Der Ergebnishaushalt für das Jahr 2018 wird mit ordentlichen Erträgen in Höhe von 8,36 Millionen Euro und ordentlichen Aufwendungen in Höhe von 8,47 Millionen Euro geplant, wodurch sich ein Minus von 111 239 Euro ergibt. Im Finanzhaushalt verbleibt nach Abzug der Auszahlungen noch ein Finanzierungsbedarf von 2,11 Millionen Euro, der aus den Rücklagen abgedeckt wird. Die Verbindlichkeiten können laut Plan weiter von 38 346 Euro auf 12 782 zum Ende des Jahres zurückgefahren werden. Zudem verbleiben zum Ende des Jahres noch Rücklagen von rund 2,1 Millionen Euro.
Eine Großinvestition in diesem Jahr, die sich auch noch ins Jahr 2019 zieht, ist der Umbau und die Sanierung der Glatttalhalle. Dabei werden der Eingang und das Foyer neu gestaltet sowie die WC-Anlagen komplett saniert. Für 2018 sind dafür rund 400 000 Euro im Haushalt eingestellt. Zur Fertigstellung im kommenden Jahr wird eine Restsumme bereitgestellt, und die Gemeinde hofft, aus dem Leader-Programm einen beträchtlichen Zuschuss zu erhalten.
Als weitere größere Investition im Haushalt sind 900 000 Euro für den Erwerb von Grundstücken eingeplant, insbesondere für den eventuellen Kauf eines Waldgrundstücks, auf das 600 000 Euro entfallen. 300 000 Euro Einnahmen wurden für den Verkauf von Bauplätzen durch die Gemeinde eingestellt. Für die Feuerwehr wurde wie im Vorjahr ein Betrag von 20 000 Euro und für Investitionen in den beiden Schulen je 4000 Euro berücksichtigt. Laut Bürgermeister Pfeifer will die Grundschule mit diesem Budget nach und nach das Schulmobiliar erneuern.
Für Böffingen wartet die Verwaltung noch ab
Wie im Vorjahr sind auch 2018 und in den Folgejahren jeweils 100 000 Euro für weitere Untersuchungen und finanzielle Beteiligung beim Projekt "Älter werden in Glatten", also die geplante Seniorenanlage gegenüber dem Rathaus, im Haushalt enthalten. Mit im Plan enthalten sind auch diverse Straßenbauarbeiten, die zum Teil – wie etwa in den Straßen "In der Luge" oder "Bellenstein" in Neuneck – ebenso bereits vergeben wurden wie die für die Sanierung von Stützmauern.
Für 2019 ist in Neuneck der Ausbau der Wehrgasse geplant. Ebenfalls 2019 soll die Ortsmitte – 110 000 Euro sind eingeplant – neu gestaltet werden. Die Sanierung von Straßen in Böffingen ist 2020 und 2021 vorgesehen. Hier sei es sinnvoll abzuwarten, ob Böffingen ins Landessanierungsprogramm aufgenommen wird, so Pfeifer.
