Hans Klaiber (Breitbandkoordination Landkreis Rottweil, von links), Martin Rudersdorf (externer Breitbandberater), Landrat Wolf-Rüdiger Michel, Thomas Müller (Leiter Glasfaserausbau Region Süd-West, Telekom), Fabian Weiblen (Lokal Head Infrastruktur, Telekom), Andreas Barth (Regio-Manager Fiber-Infrastruktur, Telekom) und Hermann Kopp (Erster Landesbeamter Landkreis Rottweil) Foto: Landkreis Rottweil

Rund 14 000 Adressen im Kreis Rottweil sind, was Glasfaserversorgung angeht, noch unterversorgt. Landkreis und Telekom arbeiten am Ausbau.

Regelmäßig trifft sich das Breitbandteam des Landkreises Rottweil mit Vertretern der Telekom Deutschland GmbH zu einem gemeinsamen Austausch rund um den Glasfaserausbau.

Lange Planungsphase

Im Sommer 2021 war die Telekom Deutschland GmbH vom Landkreis Rottweil mit dem geförderten Glasfaserausbau von rund 1000 Privatadressen und etwa 1500 Gewerbeadressen beauftragt worden. Nach einer langen Planungsphase hatten die Bauarbeiten im Frühjahr 2022 mit einer Auftaktveranstaltung in Sulz begonnen.

Mit der langen Planungsphase wurde sichergestellt, dass so viele Adressen wie möglich an das Glasfasernetz angeschlossen werden können, mit dem so genannten „Vortrieb auf Reserve“.

Von 2500 auf 6500 Adressen

Das bedeutet, dass alle Anwesen, die auf dem Weg zu den geförderten Ausbaugebieten an der Tiefbauadresse liegen, ebenfalls mit Glasfaser erschlossen werden. Außerdem wurden die geplanten Bau- und Sanierungsmaßnahmen bei den Kommunen und den Versorgern von Strom, Gas und Wasser abgefragt, um mögliche Synergien während der Projektlaufzeit von fünf Jahren nutzen zu können, teilt das Landratsamt Rottweil mit.

Dieser Aufwand habe sich gelohnt: Von den ursprünglich geplanten rund 2500 geförderten Adressen sei das Projekt in der Zwischenzeit auf rund 6500 Adressen angewachsen.

Weitere Ausbaugebiete

Und weitere Ausbaugebiete sind geplant. „Wir versorgen den Landkreis Rottweil mit einem schnellen, zukunftsfähigen Netz“, sagt Thomas Müller, Leiter Glasfaserausbau Region Süd-West. „damit schaffen wir private und berufliche Zukunftsperspektiven im ländlichen Raum.“

Parallel steht nun der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau in der Innenstadt von Rottweil in den Startlöchern – dort sollen weitere 3200 Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen werden.

Und wie geht es weiter? Neben dem eigenwirtschaftlichen Ausbau der Telekom Deutschland GmbH wird der Landkreis Rottweil die Fördermöglichkeiten von Bund und Land weiter nutzen, damit gerade im Schwarzwald die entlegenen und damit unwirtschaftlichen Adressen an das Glasfasernetz angeschlossen werden können, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamtes.

Förderbedingungen schwieriger

Leider seien die Förderbedingungen in den letzten beiden Jahren deutlich schwieriger geworden. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sind im Schulterschluss mit allen Kommunen im Kreis in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich vorangegangen,“ so Landrat Michel. „Leider werfen uns die aktuellen Rahmenbedingungen der Bundesförderung etwas zurück“.

Trotzdem wird der Landkreis Rottweil auch dieses Jahr einen Antrag auf Förderung beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr aus der sogenannten. „Graue-Flecken-Förderung“ stellen. Denn ohne den geförderten Ausbau ist eine flächendeckende Glasfaserversorgung nicht möglich, und die rund 14 000 unterversorgten Adressen würden noch lange auf das Netz der Zukunft warten müssen.

Ziel des Landkreises ist es, eine optimale Verzahnung der eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbauaktivitäten mit der Breitbandförderung sicherzustellen.