Leonie und Elenie Planche sind froh, dass der Vizsla-Rüde Baggio wieder wohlauf ist. Foto: Familie Planche

Dem Vizsla-Rüden geht es wieder gut. Er hatte Glück. Der knapp dreijährige ungarische Vorstehhund der Familie Planche entging nur knapp einem qualvollen Tod. Er hatte einen Giftköder aufgenommen.

Die Zeit, bis die Entwarnung zu Baggios Zustand aus der Ludwigsburger Hundeklinik eintraf, sei sehr belastend für ihre ganze Familie gewesen, erzählt Tatjana Planche. Besonders ihre beiden Töchter Leonie und Elenie hätte Baggios Kampf um Leben und Tod sehr mitgenommen. Umso größer sei natürlich jetzt die Freude, dass es ihm mittlerweile wieder gut gehe, auch wenn im Augenblick noch nicht ganz abzusehen sei, ob die Vergiftung Langzeitschäden an den Organen des Tieres verursachen könnte.

Vergiftung durch die Tierklinik Ludwigsburg bestätigt

Dass es sich tatsächlich um eine Vergiftung gehandelt habe, hätte ihnen die Tierklinik nach deren Untersuchungen bestätigt – und was ihr Ehemann Jean-Rémy schon nach dem samstagmorgendlichen Gassigehen befürchtet hatte. Er sei auf dem Fahrrad mit Baggio wie jeden Morgen vom Baugebiet Winterrain in Richtung Vogelherd hinausgefahren.

Als der Vizsla, wie Baggios Hunderasse auch genannt wird, kurz verschwunden war und nach dessen Abstecher in die Wiese wieder zurückkam, habe ihr Mann schon befürchtet, dass er dort etwas aufgenommen habe.

Erst recht natürlich, als der Hund bereits eine Stunde später erste Anzeichen einer möglichen Vergiftung erkennen ließ. „Er hat sich erbrochen, begann zu krampfen und zu zittern, hatte Gleichgewichtsprobleme und man sah, dass er starke Schmerzen hatte“, erzählt Tatjana Planche. Als die Infusion des tierärztlichen Notdienstes in Hechingen bei Dr. Fuchs keine Besserung brachte, fuhr dessen Herrchen Baggio in die Ludwigsburger Klinik.

Nach einem Tag die erleichternde Botschaft aus der Klinik: „Baggio ist über den Berg.“

Dort sei der Hund sofort in Narkose gelegt worden und zur Entgiftung habe er Kohletabletten verabreicht bekommen. Am Sonntagmorgen dann die erleichternde Botschaft aus der Klinik: „Baggio ist über den Berg.“

Während die Hundebesitzerin dies erzählt, ist ihr der Schrecken über den Vorfall noch deutlich anzumerken. „Ich gehe seither mit einem ganz unguten Gefühl mit Baggio vor die Tür“, sagt sie. Und besonders schwer tue sie sich, zukünftig die acht und 16 Jahre alten Töchter mit dem Hund Gassi gehen zu lassen. „Wir überlegen uns, ihm draußen einen Maulkorb anzulegen.“ Denn letztlich könne man nur so ganz sicher sein, dass der Hund dann nichts aufnehmen könne.

Wo der Giftköder vermutet wird, spielen auch immer viele Kinder

Jean-Rémy Planche vermutet, dass Baggio den Köder in der Nähe des Erdhaufens am Weg zum Schuppengebiet gefressen hat – keine 100 Meter hinter dem letzten Haus. Dort, so erzählt seine Ehefrau, würden sich auch immer viele Kinder aufhalten. Für die sei der Dreckhaufen ein „Highlight“ zum Spielen oder um sich zu verstecken. „Und jetzt liegt da Gift rum“, macht Tatjana Planche sich Sorgen.

Natürlich auch deshalb ist es der Familie enorm wichtig, dass möglichst viele Leute von dem Vorfall erfahren – und weswegen sie sich an den Schwarzwälder Bote gewendet haben. Sie würden schon seit 20 Jahren Hunde halten, doch ihres Wissens nach sei es im Vogelherd noch nie zu einem solchen Vorfall gekommen.

„Wenn es passiert ist, kommt es auf jede Minute an.“

Doch jetzt rät Planche allen Hundebesitzern wirklich dringend, ihre Tiere an die Leine zu nehmen oder ihnen einen Maulkorb anzulegen. Und beim Verdacht auf eine mögliche Vergiftung müsse möglichst rasch reagiert werden. Sie sei sich sicher, dass dies ihrem Baggio das Leben gerettet habe. „Wenn es passiert ist kommt es wirklich auf jede Minute an.“