Hansjörg Kaltenbrunner (links) hat das Demonstrationsboard persönlich zur Gewerbeschule Villingen-Schwenningen gebracht und es dem Lehrer Harald Huber überreicht. Foto: Gewerbeschule VS

Die Firma ebm-papst spendet der Gewerbeschule ein Demonstrationsboard für Übergangswiderstände: Elektroanlagen und Industriemaschinen müssen für den Bediener sicher sein.

Es gehört zur Arbeitswelt von Elektronikern und Mechatronikern, dass sie elektrische Anlagen und Maschinen auf deren Sicherheit für den Bediener, Anlagenführer und Umwelt prüfen, bevor die Maschinen beim Kunden in Betrieb genommen werden.

Die Elektro-Lehrlinge der Gewerbeschule VS können durch das von der Firma ebm-papst gespendete Demoboard für Übergangswiderstände Erfahrungswerte sammeln, die bei dieser Sicherheitsprüfung nach den gültigen VDE-Kriterien (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) hilfreich sind.

Von Kaltenbrunner selbst gebaut

Der Ausbildungsleiter der Firma ebm-papst, Hansjörg Kaltenbrunner, hat mit seinen Azubis das Demoboard für Übergangswiderstände, die durch das Anschließen und Verdrahten der Anlagen entstehen, entwickelt und gebaut. In einem solchen selbstgebauten Board stecken sicherlich zwei Wochen Arbeit mehrerer Personen und auch das „Gehirnschmalz“ des Elektro-Experten Kaltenbrunner, teilt die Gewerbeschule VS mit.

Bei ebm-papst hat man sich diese Arbeit unter der Anleitung von Kaltenbrunner sogar zweimal gemacht, weil das erste Demoboard, der Prototyp, nicht kompakt genug ausgefallen war. Mit der Erfahrung des Baus des ersten Boards gelang es, das zweite Board kompakter zu konstruieren. Somit war die Gelegenheit da, der Gewerbeschule eine Spende zukommen zu lassen.

Kaltenbrunner, der den Gewerbeschule-Lehrer Harald Huber über seine Tätigkeit bei IHK-Schulungen schon lange kennt und schätzt, hat also den Prototypen des Demoboards der Gewerbeschule geschenkt, wo es verwendet wird, um Lehrlingen zum Mechatroniker und zum Elektroniker zu zeigen, wie sich welcher Klemmentyp auf die Höhe der Übergangswiderstände auswirkt.

Schule bildet Azubis von Papst aus

Da die Gewerbeschule Villingen-Schwenningen als schulischer Partner im Dualen System seit beinahe Menschengedenken die Elektro-Azubis von ebm-papst ausbildet, gibt es nun Mechatroniker- und Elektroniker Azubis an der Schule, die ihren Mitschülern stolz ihr Werk, das Demo-Board, vorführen und erklären können.

Durch das Abklemmen und Umstecken am Board sehen die kommenden Elektro-Fachkräfte sofort, welche Klemmen welche Auswirkungen mit sich bringen. Erstaunlicherweise seien die Klemmen der älteren Generation, zum Beispiel Lüsterklemmen, den neuen Klemmentypen mit ihren größeren Kontaktflächen, zum Beispiel Zugfederklemmen, in mancherlei Hinsicht überlegen, da bei den neuen Klemmen der Übergangswiderstand tendenziell eher höher ausfallen könne, so Huber.

Die Lehrlinge müssen diese Erfahrung mit den verschiedenen Klemmentypen und die Möglichkeiten zur Behebung zu hoher, aber auch zu niedriger, Widerstände im Schlaf können. Fällt ein Übergangswiderstand zu hoch aus, könnte es sein, dass die Maschine (bei gleichbleibender Spannung) zu wenig Strom bekommt und nicht arbeiten kann. Fällt ein Widerstand zu niedrig aus, könnte beispielsweise das Werkstück Schaden nehmen (wieder bei gleichbleibender Spannung).

Vor allem im zweiten Lehrjahr und speziell auch als Vorbereitung für die Abschlussprüfung Teil 1 (Zwischenprüfung), die derzeit unter der Regie der Industrie- und Handelskammer stattfindet und die Lehrlinge im zweiten Lehrjahr betrifft, ist das Üben am Demonstrationsboard ein wichtiger Schritt, um sich die Elektro-Fachinhalte zu erschließen. Die Elektro-Abteilung der Gewerbeschule freut sich jedenfalls sehr, von der Firma ebm-papst mit diesem großzügigen Geschenk bedacht worden zu sein.