Vier Hektar soll das Gewerbegebiet „Platten“ in Neuweiler umfassen. Im Herbst könnte es einen Lichtblick geben.

Bis für das geplante Gewerbegebiet in Neuweiler die Bagger rollen, braucht die Gemeinde noch einen langen Atem. Der Gemeindeverwaltungsverband Teinachtal arbeitet an einem Flächennutzungsplan. Mit im Boot sind neben Neuweiler auch Bad Teinach-Zavelstein und Neubulach. Alle drei Kommunen haben schon seit 2019 große Pläne – und die mussten wegen der Pandemie erstmal aufs Eis gelegt werden. Derzeit stecke der Verband mitten im fünften Änderungsverfahren. Ein Knackpunkt war von Anfang an das geplante Gewerbegebiet „Platten“ in Neuweiler, das an das bestehende anknüpfen soll.

Große Nachfrage für Grundstücke

Ursprünglich hatte die Gemeinde ein Areal von insgesamt 15,5 Hektar im Sinn. Das Landratsamt habe eine solche wuchtige Fläche aber abgelehnt. Eine gesonderte Analyse habe ergeben, dass es in Neuweiler einen Bedarf von vier Hektar Gewerbefläche geben würde. Doch Martin Buchwald, Bürgermeister von Neuweiler, ist sicher: „Das reicht nicht.“ Von Januar 2020 bis Frühjahr 2022 habe es 28 Interessenten für Gewerbegrundstücken gegeben. Und jetzt, eineinhalb Jahre später, liegen weitere zehn Anfragen auf dem Tisch. Ganz genau könne man aber keine Zahl festlegen, die sich nur zum geplanten Gewerbegebiet in Neuweiler hin orientiert. Denn: „Wir wissen natürlich nicht sicher, ob die auch bei anderen Kommunen angefragt haben“, sagt Buchwald. Die erfolgte Anpassung des Flächennutzungsplans auf vier Hektar ist zwar ein Kompromiss – aber einer, den die Gemeinde gerne mitträgt. Bewusst habe man „Flächen eingedampft, um das Verfahren zu beschleunigen“, so der Neuweiler Bürgermeister.

Verfahren sollte nicht ausgebremst werden

Bis die Behörden abschließend grünes Licht geben, könne sich das Mammutprojekt noch eine Weile in die Länge ziehen. Aktuell rechne Buchwald mit dem Abschluss des Verfahrens im Frühjahr beziehungsweise Sommer 2024. Das sei aber nur eine erste vage Schätzung. Auf keinen Fall habe Neuweiler das Verfahren jetzt aber bremsen wollen und habe sich daher mit der Vier-Hektar-Lösung angefreundet. Und noch eine Neuigkeit hat der Bürgermeister in petto: Wenn der Gemeinderat zustimme, soll es „voraussichtlich keine Gewerbefläche von unter 2000 Quadratmeter mehr geben“, sagt Buchwald mit Blick auf die weitere Fortschreibung.

Entscheidung bei Sitzung im Oktober

Der Gemeindeverwaltungsverband werde in einer Sitzung im Oktober dieses Jahres zusammenkommen und dem Verfahren den weiteren Weg ebnen.

Auch die Bürger sollen wieder in regelmäßigen Sprechstunden miteinbezogen werden. Ob sich die Verantwortlichen im Herbst aber abschließend einig werden, bleibt unklar, doch für Buchwald stehe fest, dass man „mit den benachbarten Gemeindetreibenden gemeinsam im Boot“ sei.