Der Pegel des Bömbachsees bei Spielberg ist nicht gerade hoch. Foto: Thomas Fritsch

Das Gewässer bei Spielberg könnte eigentlich idyllisches Planschen und Schwimmen ermöglichen – wäre da nicht das Problem mit der Trockenheit und der Bakterien-Belastung.

„Die Hitzewelle geht jetzt zu Ende. Und nicht nur das. Die Temperaturen stürzen auf frühherbstliches Niveau ab. War es das etwa mit dem Sommer?“, steht auf der Internetseite des deutschen Online-Wetter-Portals wetter.de zu lesen. Für Freunde des Draußen-Badens keine guten Nachrichten. Schon gar nicht für Freunde des Bömbachsees. Denn dort waren die Badefreuden in diesem Jahr rein zeitlich ziemlich überschaubar.

Seit Anfang Juni ist Schwimmen und Planschen in dem Gewässer nahe Spielberg verboten. Hintergrund ist ein Prüfbericht des Gesundheitsministeriums, der auch an der Infotafel des Bömbachsees ausgehängt ist. Dessen Ergebnis: ein erhöhter Messwert für E.-coli-Bakterien, der wohl nicht zuletzt durch die Wasserknappheit zustande kam.

Schwere Krankheiten

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung handelt es sich bei Escherichia coli um natürlich vorkommende Keime, die auch Teil der menschlichen Darmflora sind. Bestimmte Stämme des Keims können jedoch schwere Krankheiten verursachen. Die Bakterien gelten beispielsweise als häufigste Verursacher von Harnwegsinfektionen, sind zudem als Erreger von Blutvergiftungen und Krankenhausinfektionen gefürchtet. Viele Menschen denken bei E.-coli-Bakterien dagegen als erstes Magen-Darm-Erkrankungen, die ebenfalls von dem Keimen ausgelöst werden können.

Der Bömbachsee ist im Landkreis Calw der einzige See, der vom baden-württembergischen Gesundheitsministerium gemäß der Badegewässer-Verordnung des Landes hygienisch überwacht wird. Die Angaben der Badegewässerkarte, die im Internet zu finden ist, sind jedoch nicht gerade aktuell. Der letzte Eintrag datiert dort auf den 13. Juli 2022. Hier heißt es: „ Der Bömbachsee führt derzeit sehr wenig Wasser, dadurch besteht bei einer Nutzung erhöhte Unfallgefahr. Die Stadt Altensteig sperrt deshalb bis auf Weiteres den Bömbachsee für den Badebetrieb.“

Auch Blaualgen machten schon Probleme

Überhaupt ist es nicht das erste Mal, dass Baden im Bömbachsee verboten wurde. Im Sommer 2020 machten beispielsweise Cyanobakterien, besser bekannt als Blaualgen, dem Gewässer zu schaffen. Bei einer hohen Wassertemperatur und explosionsartiger Vermehrung produzieren diese eine Vielzahl von Giftstoffen.

Im vergangenen Jahr sank der Pegel des Sees gar so weit, dass die dort lebenden Fische in akute Gefahr gerieten. Die Feuerwehr pumpte daraufhin Dutzende Kubikmeter Wasser hinein, um die Tiere, die an Sauerstoffmangel litten, zu retten.

Immerhin genug Wasser von oben

War’s das also auch für dieses Jahr bereits mit dem Baden im Bömbachsee? Vielleicht. Hartnäckigen Optimisten könnte zumindest das Online-Wetter-Portal wetter.de noch Hoffnung machen. Denn dieses antwortet auf die Frage, ob der Sommer nun zu Ende ist: „Nein, der September will zumindest in der ersten September-Hälfte einige schöne Spätsommertage zeigen.“

Immerhin. Kommt nun noch genug Wasser hinzu, könnte vielleicht auch die Bakterienkonzentration sinken, Baden somit wieder erlaubt werden. Und immerhin Wasser von oben gab es in den vergangenen Tagen eigentlich mehr als genug.