Achtung Zecken: Die kleinen Tiere übertragen unter anderem die gefährliche Krankheit FSME. Doch nur gut ein Drittel der Vorschulkinder im Zollernalbkreis ist dagegen geimpft. Foto: Steffen Maier

Im Vergleich der Stadt- und Landkreis rangiert der Zollernalbkreis im oberen Bereich und hat das Ziel einer Impfquote gegen Masern von 95 Prozent erreicht. Doch nur gut ein Drittel der Vorschulkinder ist gegen FSME geimpft.

Impfungen sind ein bewährtes Mittel zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Darauf macht das Gesundheitsamt Zollernalbkreis anlässlich der Europäischen Impfwoche, die vom 21. bis 27. April stattfindet, aufmerksam.

Laut Mitteilungen des Landratsamts bieten Impfungen bieten individuellen Schutz vor Krankheitserregern und tragen zum Kollektivschutz der Bevölkerung bei. Eine Impfquote von mindestens 95 Prozent könne beispielsweise die Übertragungsketten von Masern nachhaltig unterbrechen und vulnerable Bevölkerungsgruppen schützen.

Zollernalbkreis über dem Landesschnitt

Deutlich werden beim Blick auf Daten der Einschulungsuntersuchungen die hohen Impfquoten im Zollernalbkreis bei den Standardimpfungen. So lag die Masernimpfquote – nachdem sie zwischen 2013 und 2019 von 91,4 auf 89,9 Prozent zurückgegangen war – im vergangenen Jahr bei 97,2 Prozent und damit über dem Landesschnitt. Im Vergleich der Stadt- und Landkreis rangiert der Zollernalbkreis im oberen Bereich und hat das Ziel einer Impfquote von 95 Prozent erreicht. „Es ist erfreulich zu sehen, dass wir diese wichtige Marke bei der Masernimpfung geschafft haben. Impfungen sind von entscheidender Bedeutung für den Schutz und ein unverzichtbarer Bestandteil präventiver Maßnahmen“, meint Benedict Blankenhorn, Leiter des Gesundheitsamtes.

Masern in Europa auf dem Vormarsch

Insbesondere die steigenden Masernfallzahlen in Europa nach dem Ende der COVID-19-Pandemie unterstreichen die Wichtigkeit hoher Impfquoten. 2023 wurden im Europäischen Wirtschaftsraum 2361 Masernfälle gemeldet, während in ganz Baden-Württemberg lediglich fünf Fälle registriert wurden. Die Ständige Impfkommission empfiehlt für Kinder ab dem elften Lebensmonat zur Immunisierung gegen Masern zwei Impfstoffdosen.

Die Impfquoten gegen Diphtherie (90,5 Prozent), Tetanus (90,4 Prozent) und Poliomyelitis (90,2 Prozent) erreichen im Zollernalbkreis ebenfalls hohe Werte im Vergleich zum Landesdurchschnitt.

Impfquote von Keuchhusten ist gesunken

Allerdings zeigen die Daten der Einschulungsuntersuchungen, dass die Impfquote gegen Pertussis (Keuchhusten) im Zeitraum von 2013 bis 2019 kontinuierlich von 95,2 auf 90,8 Prozent gesunken ist. 2023 lag sie bei 90,4 Prozent – zwar über dem Landesschnitt, aber deutlich entfernt vom 95-Prozent-Ziel.

Von spezieller Bedeutung im Zollernalbkreis ist es laut Blankenhorn, das Bewusstsein für die Impfung gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) zu schärfen. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die durch Viren hervorgerufen wird und die zu einer schweren Erkrankung und in Einzelfällen zu bleibenden Schäden führen kann. Die Impfung sei für alle Altersgruppen ratsam und insbesondere für Personen, die in FSME-Risikogebieten wie dem Zollernalbkreis leben und sich viel in der Natur aufhalten.

Nur gut ein Drittel gegen FSME geimpft

Nach individueller Nutzen-Risiko-Abwägung können Kinder im Alter von mindestens zwölf Monaten geimpft werden. Die aktuellen Daten der Einschulungsuntersuchung bei Vorschulkindern zeigen eine Impfquote im Zollernalbkreis von lediglich 37,9 Prozent.

Für weitere Informationen zu Impfungen und Impfempfehlungen steht die Webseite www.impfen-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Verfügung. Bei Fragen kann man sich an Ärzte oder an das Gesundheitsamt Zollernalbkreis wenden.