Bisher kommt der Schaltkasten recht kahl daher. Foto: Fritsch

In Neuweiler wird der "Point of Presence" an der Straße gegenüber dem Rathaus aufgewertet. Eine farbliche Gestaltung soll den aktuell eher tristen Kasten optisch aufmöbeln.

Neuweiler - Der "Point of Presence" oder kurz PoP, der in Neuweiler an der Hauptstraße steht, ist sozusagen die Schaltzentrale für das schnelle Internet in der Waldgemeinde. Jetzt kommt der große Kasten mit seinen Blechabdeckungen und dem weißen Raufaserputz nicht sonderlich attraktiv daher. Das soll sich jetzt ändern und das Gebäude aufgewertet werden.

Verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten offerierte die Verwaltung dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Variante eins: Eine künstlerische Fassadengestaltung durch die Firma artefx, die ein Motiv aufmalt. Variante zwei: Eine vollflächige Verkleidung mit Fichtenbrettern. Variante drei: Pflanzkübel und eine Anschlagtafel, um den PoP sozusagen mit Grün zu umstellen. Die Kosten aller drei Maßnahmen schwanken zwischen 4500 Euro und 7750 Euro, wie der Sitzungsvorlage zu entnehmen ist.

Dach anbringen?

Rätin Doris Hammann lobte, dass es nun drei verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl gebe und sprach sich für die farbliche Gestaltung aus. Das würde den Ortskern aufwerten, sie sei "für Farbe im Flecken". Rainer Dörich fragte, ob der PoP dann von allen Seiten bemalt werden würde. So sei es jedenfalls angedacht, erklärte Bürgermeister Martin Buchwald. Dieter Seeger sprach sich wiederum für die dritte Variante aus, wollte eine Holzfassade anbringen lassen. Jochen Lörcher hatte die Idee, man könnte doch mit einem Dach die Bushaltestelle ersetzen und den PoP so in die Umgebung integrieren. Wenn das jetzt doch statisch funktioniere, wäre das ja eine Möglichkeit, sagte er. Ein Problem, das Buchwald darin sah: "Dann reden wir aber von ganz anderen Kosten. Außerdem ist das aktuelle Buswartehaus ja noch in Ordnung."

Reinhard Kussack hatte noch eine andere Variante, die auf dem Gewöhnungseffekt basiert: "Je öfter ich daran vorbeifahre, desto weniger stört es mich", meinte er. Bernd Greule war dann aber auch für die farbige Variante, das täte dem Ort gut. Das Gros der Gemeinderäte ließ heraushören, dass die farbige Gestaltung am meisten Anhänger hinter sich scharen könnte.

Vandalismus ein Problem?

Thorsten Sager-Roßbroich von der Breitbandberatung Baden-Württemberg, der ohnehin wegen des Themas "Graue-Flecken-Förderung" im Gemeinderat als Gast anwesend war, schaltete sich noch ein. Auch, weil einige Räte die Sorge ausdrückten, dass die Farbe schnell ausbleichen könnte. "Das hängt an den Pigmenten in der Farbe", so Sager-Roßbroich, der einst eine Ausbildung in einem Lackbetrieb durchlaufen hatte und so mit Fachwissen jenseits des Themas Breitband glänzen konnte. Er verwies aber auch noch auf die Vandalismus-Problematik. Immer wieder käme es vor, dass mehr oder minder talentierte Hobbykünstler solche Gestaltungen eigenmächtig verschönern – "das klappt dann eher selten", bilanzierte Sager-Roßbroich. Daher sprach sich Gemeinderat Anton Höschle dafür aus, neben dem Bild auch noch einen Schutzlack anzubringen, um die Investition und das Motiv vor Vandalismus zu schützen.

Der Gemeinderat stimmte am Ende für die farbliche Gestaltung und beauftragte die Firma artefx für 5427 Euro. Ein erster Entwurf von Motiven werde dann natürlich geliefert, dann könne der Gemeinderat entscheiden, sagte Bürgermeister Buchwald. Rätin Hammann hatte bereits im Archiv gestöbert und mögliche dörfliche Bildmotive herausgefischt. Die sollen jetzt dem Gestalter übersendet werden – wie der PoP am Ende aussehen wird, zeigt sich also erst in der Zukunft.