In Wildbad waren nach dem Angriff eines Wolfs auf eine Herde rund 20 Schafe verendet. Foto: dpa

Analyse liefert Beleg für Riss in Gernsbach. "GW852m" hat bereits mehrfach Nutztiere gerissen. Mit Video

Region - Was sich abgezeichnet hatte, ist jetzt Gewissheit: Die Schafsrisse vom 7. September in Reichental bei Gernsbach gehen auf das Konto eines Wolfs. Dies teilte das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Stuttgart am  Montag  mit.

Das Ministerium  bezieht sich  dabei auf die Ergebnisse der Untersuchung des Senckenberg-Instituts. Demnach sei der Wolfsverdacht  belegt.

Gernsbach-Reichental (Kreis Rastatt) liegt Luftlinie nur wenige Kilometer von Bad Wildbad und Baiersbronner Gemarkung entfernt. In Wildbad waren nach dem Angriff eines Wolfs auf eine Herde rund 20 Schafe verendet. In Reichental starben drei Tiere.

Reichental liegt im Territorium des Wolfes mit der Bezeichnung GW852m, der bereits mehrfach Nutztiere gerissen hat, so das Ministerium weiter. Laut Analyse des Senckenberg-Institutes ist derselbe Wolf auch in diesem Fall für die Risse verantwortlich. Möglich sei der Angriff durch einen "unzureichenden Herdenschutz" gewesen, heißt es in der Mitteilung weiter.

Der aktuelle Fall belege erneut, dass Lücken und Schwachstellen in der Umzäunung das Risiko eines Wolfsangriffs erhöhten. Umfassender Herdenschutz sei deshalb "unabdingbar".

Um Nutztierhalter beim notwendigen Herdenschutz zu unterstützen, hat das Umweltministerium die so genannte Förderkulisse Wolfprävention geschaffen, die das Revier des GW852m einschließt. Innerhalb dieser Kulisse fördere das Land umfangreiche Herdenschutzmaßnahmen, darunter auch Elektrozäune und die erforderliche Erdung, mit 90 Prozent der Kosten.

Kurzfristig stellt die forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) Zaunsets sowie Flatterband mit Stangen für 1,20 Meter Höhe auch zum Ausleihen zur Verfügung.

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