Die Rissschäden sind noch lange nicht beseitigt. Foto: Haid

Die südbadische Stadt muss mehr Soforthilfe leisten, als das Land bis jetzt bewilligt hat.

Staufen - Die »Rissestadt« Staufen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) hat bisher mehr als 5,1 Millionen Euro für Schäden aus den Hebungsrissen an rund 270 Gebäuden und die Sanierung der Erdwärmesonden hinter dem Rathaus in der historischen Altstadt ausgeben müssen. Das Land Baden-Württemberg hat davon mehr als 3,3 Millionen Euro in Form von Abschlagszahlungen beglichen.

560000 Euro vom Land stehen aus

Weitere 560 000 Euro Landesgelder sind durch die Stadt angefordert worden. Derzeit sitzt die Stadt also auf Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Mittlerweile hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) seinen Besuch in Staufen zugesagt, der Termin ist allerdings noch offen.

Ein Ende der Ausgaben ist nicht abzusehen: Für die Pumpen, die das aufsteigende Grundwasser unter der Stadt absenken sollen und wohl noch für Jahre in Betrieb sein werden, muss eine Notstromversorgung angeschafft werden. Und in den Häusern sind immer neue Schäden zu reparieren.

Hebungen unter Stadtkern unter fünf Millimetern

Eine Erdwärmebohrung hinterm Rathaus wurde vor vier Jahren wohl fehlerhaft ausgeführt, was einen Grundwassereinbruch in quellfähige Gesteinsschichten zur Folge hatte. In der Spitze ist ein »Hebungsbuckel« von über 40 Zentimetern entstanden, der an fast 270 Gebäuden Schäden in Höhe von geschätzten 50 Millionen Euro verursacht hat. Die Hebungen unter dem historischen Stadtkern haben sich von einem Zentimeter im Monat auf weniger als fünf Millimeter verlangsamt.