In der Fischerbacher Kita "Wunderfitz" wird die Energieversorgung nicht auf Flüssiggas umgestellt. Foto: Dorn

Die Fischerbacher Gemeindeverwaltung ist mit ihrem Vorschlag, im Kindergarten und im "Dach der Vereine" die Energieversorgung auf Flüssiggas umzustellen, gescheitert. Der Gemeinderat plädierte am Montag denkbar knapp dagegen.

Fischerbach - Der Antrag der Verwaltung sah vor, zumindest für den Kindergarten und das "Dach der Vereine" die Wärmeversorgung von Erdgas auf Flüssiggas umzustellen. Für die Schule könne die Heizung insgesamt leider nicht auf Flüssiggas-Betrieb umgestellt werden.

Bürgermeister Thomas Schneider hatte dazu ein Angebot eingeholt, dessen Konditionen beim reinen Arbeitspreis pro Kilowattstunde in etwa auf dem Niveau des bis 2025 garantierten Erdgas-Preises lagen. Der Austausch des Brenners und der Leitungen und Armaturen für den Gastank schlügen mit knapp 5700 Euro einmalig zu Buche, über die Erstbefüllung des Gastanks mit 5,5 Kubikmetern könne der Anbieter allerdings weder eine Preis- noch eine Liefergarantie abgeben. "Damit schaffen wir für die Wärmeversorgung im Kindergarten ein zweites Standbein, sollte die Erdgasversorgung spätestens im zweiten Winter ohne russisches Gas nicht mehr möglich sein", so Schneider.

Klaus Schmieder (CDU) berichtete über die Lieferschwierigkeiten bei der Imkerschule, die auch mit Flüssiggas beheizt wird, und stellte damit die vom Bürgermeister angeführte höhere Flüssiggas-Versorgungssicherheit in Frage.

Kein passender Anbieter für Hackschnitzel gefunden

Robin Allgaier (Freie Wähler) berichtete davon, dass viele Industriebetriebe derzeit von Erdgas- auf Ölbetrieb umstellten. Die Technik sei weniger kompliziert und eine Tanklösung sei auch mit modularen Öltanks möglich, argumentierte Allgaier.

Flüssiggas oder Heizöl seien aber beides keine zukunftsfähigen Alternativen. Allgaier würde die Umstellung gerne als Anlass dafür nehmen, vorzeitig in die Wärmeversorgung mit Hackschnitzeln einzusteigen. Einige Anbieter hätten dazu sogenannte Hackschnitzel-Heizcontainer im Programm, die als "mobile" Nahwärme-Quelle eingesetzt werden könnten, warb er im Gemeinderat.

Schneider hatte sich diesen Markt auch angeschaut und keinen Anbieter gefunden, der zu für die Kommune finanzierbaren Konditionen kurzfristig ein Gerät liefern könne. Mit fünf Gegenstimmen, zwei Räte fehlten entschuldigt, wurde der Antrag denkbar knapp abgelehnt.

"Durch die Abhängigkeit von Russland sind wir in einem hohen Grad erpressbar geworden", schrieb Bürgermeister Thomas Schneider in der Sitzungsvorlage für den Gemeinderat.

In Fischerbach werden die öffentlichen Gebäude ausschließlich mit Erdgas beheizt. Die Erdgasöfen beheizen das Rathaus, das Schulhaus, die Feuerwehr, den Bauhof, die Brandenkopfhalle sowie die Kita. Auch das künftige Übergangsrathaus im ehemaligen Gasthaus Ochsen wird mit Erdgas beheizt.