Im Baugebiet „Am Hengstberg“ könnten einmal bis zu 270 Wohneinheiten entstehen. Foto: Bernd Mutschler

Die Fortschreibung des Flächennutzungsplans für die Verwaltungsgemeinschaft Oberes Enztal dauert länger und wird deutlich teurer.

In Höfen werden die meisten Gemeinderatsbeschlüsse einstimmig oder mit großen Mehrheiten gefasst. Anders war es bei der jüngsten Gemeinderatssitzung beim Tagesordnungspunkt „Flächennutzungsplan-Fortschreibung: Sachstand und Nachtragsangebot“.

Dem Sachstandsbericht von Rüdiger Jungkind als Leiter der Baurechtsabteilung der Bad Wildbader Stadtverwaltung zufolge hat diese schon im Jahr 2015 das Esslinger Ingenieurbüro Blaser mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplans für den Bereich der Verwaltungsgemeinschaft „Oberes Enztal“ mit den Kommunen Bad Wildbad, Enzklösterle und Höfen beauftragt, wobei der seinerzeit angenommene Zeitplan für deren Abwicklung wegen interner und externer Probleme habe nicht eingehalten werden können.

Für die drei der Verwaltungsgemeinschaft angehörenden Gemeinden seien in den vergangenen Jahren Entwicklungskonzeptionen unter der Berücksichtigung kommunaler und privater Belange ausgearbeitet worden, wie etwa mit der Planung einer Bebauung am „Hengstberg“ in Höfen, einer Erweiterung der Bebauung „Aichelberg-West“ und mit der Planung des Bauprojektes der Bäckerei Haag in Enzklösterle. In allen drei Gemeinden seien die ersten Überlegungen zu Flächendispositionen abgeschlossen worden. In Höfen konzentriere man sich auf die Entwicklung des Baugebietes am „Hengstberg“. Im Übrigen seien reine Anpassungen an bereits rechtskräftige Planungen erfolgt. Mit einer Genehmigung des fortentwickelten Flächennutzungsplans ist der zu diesem Tagesordnungspunkt ergangenen Sitzungsvorlage zufolge in der zweiten Jahreshälfte 2027 zu rechnen.

Wegen der Dauer und der Komplexität des Verfahrens und allgemein gestiegener Kosten hat die Verwaltungsgemeinschaft schon im Jahr 2019 einem ersten Honorar-Nachtrag zum Vertrag mit dem Büro Blaser mit insgesamt 101 805 Euro netto zugestimmt, dem jetzt ein zweiter mit einer Erhöhung auf 117 824,70 Euro netto und damit auf 147 721 Euro brutto einschließlich der Nebenkosten folgte. Abzüglich schon erfolgter Zahlungen ergibt sich jetzt eine restliche Auftragssumme von 107 919 Euro für den Bereich der Verwaltungsgemeinschaft. Dieser Erhöhung hatte der Gemeinderat Enzklösterle schon am 28. März zugestimmt. Das Nachtragsangebot war von der Stadtverwaltung Bad Wildbad als sachgerecht beurteilt worden.

Gemeinderäte verärgert

Diese Zahlen und das zweite Nachtragsangebot überraschten den Höfener Gemeinderat, was insbesondere die Ratsmitglieder Hartmut Koch, Uwe Rapp sowie Claus-Dieter Wälder kritisch zum Ausdruck brachten. Sie zeigten sich verärgert über die zeitlichen Verzögerungen, deren Ursache sie zumindest teilweise bei der Stadtverwaltung Bad Wildbad sahen, und über die dadurch steigenden Kosten. Speziell Rapp vermutete organisatorische Probleme bei der Nachbarstadt und befürchtete schon jetzt weitere Nachtragsangebote. Die Stimmung im Höfener Gemeinderat zum Nachtragsangebot kam dadurch zum Ausdruck, dass es beim Beschluss nur vier Ja-Stimmen, sechs Enthaltungen und eine Gegenstimme gab.