In gut drei Monaten soll an der Ecke Vorstadt-/Konrad-Adenauer-Straße das neue Café Mayer eröffnen. Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Wohnraum: Dem neuen Café fehlen noch zwei Parkplätze

Geislingen (wus). Im Juni soll die neue Café- und Bäckerei-Filiale der Kohlberger Firma Mayer in der Geislinger Vorstadtstraße 23 eröffnet werden. Bis zur Einweihung muss aber noch die Parkplatzfrage geklärt werden.

Laut Paragraf 37 der Landesbauordnung muss bei der Errichtung von Wohngebäuden für jede Wohnung ein Stellplatz bereitgestellt werden. Bei sonstigen Gebäuden, bei denen Zu- und Abfahrtsverkehr zu erwarten ist, sind so viele Stellplätze bereitzustellen, dass sie für die ordnungsgemäße Nutzung des Gebäudes reichen.

In dem Neubau in der Geislinger Vorstadtstraße befinden sich neben dem Café auch neun Wohnungen. Nach derzeitigem Stand fehlen für die gemischte gewerbliche und Wohnnutzung noch zwei Stellplätze in der Nähe des Gebäudes.

Der Bauträger, die V23 GbR, hat deshalb diese Woche bei der Stadtverwaltung den Antrag gestellt, zwei Parkplätze "abzulösen". Das bedeutet, dass das Unternehmen der Stadt Geislingen einen Geldbetrag bezahlen würde, damit diese beispielsweise an anderer Stelle Pkw-Stellplätze baut. Auch das erlaubt die Bauordnung.

Doch Verwaltung und Gemeinderatsfraktionen sehen die Stadt offenbar nicht in der Pflicht: Der Bauträger solle eine "private Lösung" anstreben, so der Tenor.

Das bedeutet: V23 müsste geeignete Flächen im Umkreis von 200 Metern von privaten Grundstückseigentümern kaufen oder pachten. Ein Angebot dafür soll dem Bauträger bereits vorliegen. Der geplanten Einweihung würde nichts im Wege stehen, wenn innerhalb der kommenden drei Monate so eine Lösung gefunden würde.

Dass die gewählten Bürgervertreter die Lösung des Parkplatzproblems als Aufgabe des Bauträgers betrachten, verwundert indes nicht: Die kurz vor den Sommerferien beantragte Nutzungsänderung für das Gebäude an der Ecke Vorstadt-/Konrad-Adenauer-Straße war vom Gemeinderat zwiespältig aufgenommen worden. Im September hatten vier Gremiumsmitglieder dagegen votiert, vier enthielten sich und vier stimmten dafür. Zusammen mit der Bürgermeisterstimme hatte das für die denkbar knappste Mehrheit gereicht.