Die Vorstadtstraße ist Durchgangsstraße und Hauptverkehrsachse Geislingens. Entlang ihr soll bis 2030 die Entwicklung der Stadt und des Einzelhandels erfolgen. Foto: Archiv: Schnurr

Gemeinderat: Für Stadtentwicklung und Einzelhandel sollen Konzepte her. Aufwertung des Herzstücks.

Geislingen - Kräftige Impulse sollen die Entwicklung der Stadt und des Einzelhandels in Geislingen bis 2030 erhalten. Der Gemeinderat hat dafür Konzepte in Auftrag gegeben.

Es geht darum, wie sich Geislingen in den kommenden Jahren verändert – nicht nur entlang der Vorstadtstraße. Um Lärmbelastung und Abgase. Aber auch um die Verschönerung der Ortsdurchfahrt. Und um Möglichkeiten, den Einzelhandel in der Stadt Geislingen zu stärken.

Wie dieser Prozess gestaltet werden kann, sollen Stadtverwaltung, Gemeinderat, Bürgern und einheimische Unternehmen gemeinsam beraten. Ziel sind eine Entwicklungsstrategie und ein Einzelhandelskonzept, die ein Stadtentwicklungsberatung-Unternehmen erstellen wird.

Stadtplaner Richard Reschl machte den Gemeinderäten Appetit auf die städtebauliche Aufgabe, die die Neugestaltung der Vorstadtstraße darstellt: "Geislingen ist eine Stadt, die sich unter Wert verkauft", beschrieb er die derzeitige Situation. "Sie geben entweder die falsche oder gar keine Visitenkarte ab." Reschl bezog sich dabei auf den knappen Kilometer Strecke zwischen Kleider-Müller und der Abbiegung zum Schloss: Dieses "Herzstück der Stadt", auf dem sich die Außenwahrnehmung Geislingens entscheide, müsse aufpoliert, die Straße als Visitenkarte vorzeigbar werden.

Er sehe "kräftige Entwicklungsmöglichkeiten und einige Dinge, die getan werden müssen". Welche dies sind, wird das zweiteilige, kommunale Handlungsprogramm zeigen, das Geislingen bis Oktober 2016 vorliegen soll.

Es geht dabei auch um eine Analyse der Gegebenheiten in der Gesamtstadt und ein Aufzeigen von Perspektiven –realistischen Perspektiven, wie Reschl unterstrich: Der resultierende Katalog werde nur konkrete, machbare Maßnahmen enthalten – andernfalls drohe "kommunalpolitischer Frust". Deshalb dürften auch die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung kein unerfüllbarer Wunschzettel werden.

Die Kosten für Strategie- und Konzepterstellung belaufen sich auf knapp 67 000 Euro. Hinzu kommt das Honorar für eine juristische Beratung, die die Konzepte "gerichtsfest macht". Die Endsumme soll im Haushalt für das Jahr 2016 bereitgestellt werden. Bürgermeister Oliver Schmid erinnerte daran, dass dieses "große Projekt" die Umgestaltung des Straßenraums beinhalte. Dafür werde ein zusätzlicher Auftrag an ein Planungsbüro notwendig.