Paul Kohler und Dietmar Müller testen mit dem durch Ernst Mosch berühmt gemachten Lied "Kinder von der Eger", ob man ihre Stimmen dank der neuen Anlage trotz begleitender Musik gut verstehen kann. Fotos: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Unterhaltung: Geislinger Bauernkapelle mit neuer Anlage / Besserer Klang auch für Gesang und Moderation

Eine Sonderprobe hat die Geislinger Bauernkapelle am Wochenende eingelegt: Die Musiker hat beim sonntäglichen Soundcheck erstmals ihre neue Verstärkeranlage getestet.

Geislingen. Als "älteste Boygroup Geislingens" hat einer ihrer Musiker die Bauernkapelle einmal bezeichnet. Mit moderner Technik will diese ihren Live-Sound verbessern.

Für rund 5000 Euro hat sich das derzeit 19 Musiker umfassende Ensemble eine neue Anlage gekauft. Finanziert wurde diese mittels der Gagen, die die Gruppe in den vergangenen fünf Jahren eingenommen hat.

5000 Euro, das ist eine ansehnliche Investition für Hobbymusiker. Aber eine sinnvolle, wie der Baritonist Holger Ott erklärt: Bei öffentlichen Auftritten, besonders im Freien und wenn es windet, reicht der Klang der unverstärkten Blasinstrumente nicht sehr weit – vielleicht 15 Meter. "Das Holz ist ein besonders feinfühliges Instrument, das geht dann leider unter", weiß Ott. Damit alle Musiker gehört werden, ist eine Mikrofonierung folglich hilfreich.

Aber auch für die Gesangseinlagen von Paul Kohler und Dietmar Müller bei einigen der dargebotenen Stücke sind Mikrofone und Lautsprecher wichtig: Die Stimmen sind beim Publikum ohne Verstärkung kaum verständlich. Einziger, kleiner Nachteil für die beiden Vokalisten: Die Liedtexte müssen künftig sitzen.

Andererseits können die Mikros auch zur Moderation genutzt werden, beispielsweise um Titel anzukündigen oder die Solisten vorzustellen: "Man nimmt das Publikum mehr mit", findet Dietmar Müller. Die direkte Anspreche der Zuhörer sorge für mehr Aufmerksamkeit.

Nicht zuletzt ist der Einsatz einer Anlage auch eine Frage des Sounds: Die Lautstärke der und Klangfarbe der einzelnen Register können optimal aufeinander abgestimmt und gleichmäßig eingestellt werden.

16 Kanäle hat das analoge Mischpult der Bauernkapelle. In dieses werden drei Schlagzeug-, zwei Gesangs- und sieben "Overhead"-Mikrofone für die Register gespeist. Versehen mit etwas Kompression und Hall für die Stimmen geht der Gesamtklang an zwei Monitorboxen – damit die Musiker sich auch selbst gut hören – sowie zwei Lautsprecherstative mit Tief- und Hochtönern.

Eingerichtet hat diese Technik am Sonntag Holger Kraaß von der Partyband "Hoppla!". Den Live-Sound wird künftig der Bauernkapellen-Posaunist Paul Eckenweber kontrollieren.

Für die Geislinger Kapelle wird der Sonntag, 7. April, eine doppelte Premiere sein: Der Auftritt beim Tag der offenen Tür des Autohauses Karsch in Bisingen ist nicht nur der erste Auftritt in diesem Jahr, sondern auch der erste mit der neuen Anlage.