Mit Messerstichen hatte der Mann seine Mutter lebensgefährlich verletzt. (Symbolfoto) Foto: Maier

55-Jähriger aus Binsdorf verletzt Mutter lebensgefährlich und muss sich jetzt vor Gericht verantworten.

Geislingen-Binsdorf /Hechingen - Übernächste Woche beginnt vor dem Landgericht Hechingen der Prozess gegen einen aus Binsdorf stammenden Mann. Der 55-Jährige soll am 24. März in seinem Elternhaus mit einem Messer auf seine 80-jährige Mutter eingestochen und sie lebensgefährlich verletzt haben.

Weil er dieses Vorgehen geplant und die Tat folglich mit Vorsatz verübt haben könnte, besteht aus Sicht der Staatsanwaltschaft Verdacht auf versuchten Mord. Es soll zuvor Streit gegeben haben: Angeblich wollte der Mann das Elternhaus verkaufen, um Schulden abzahlen zu können.

Nach der Tat rief er selbst die Polizei und ließ sich ohne Widerstand zu leisten festnehmen. Ein Notarzt versorgte die schwer verletzte Seniorin, ehe ein Hubschrauber sie ins Krankenhaus brachte.

Die Binsdorferin ist Ende Juni gestorben. Die Staatsanwaltschaft hatte ihren Leichnam daraufhin von einem Gerichtsmediziner obduzieren lassen. Dieser sollte feststellen, ob ihre im März erlittenen Verletzungen die Ursache für ihren Tod im Juni gewesen waren, oder ob sie aus anderen Gründen gestorben ist.

Tatsächlich stehe inzwischen "ein kausaler Zusammenhang im Raum", bestätigt Staatsanwalt Markus Engel auf Frage des Schwarzwälder Boten. Ein "vollendetes Tötungsdelikt" sei möglich.

Die Ergebnisse der Obduktion werden Teil der Beweisaufnahme sein. Auch dass der Gerichtsmediziner als Zeuge befragt wird, ist denkbar.

Der Angeklagte befindet sich seit Ende März in Untersuchungshaft. Prozessauftakt ist am Montag, 23. September, 14 Uhr, mit der Verlesung der Anklageschrift.