Heimat: Das ehemalige Wirtshausschild wird für die Nachwelt erhalten / Einst goldfarben lackiert
Mehr als 100 Jahre lang hing das Schild vor dem Binsdorfer Gasthaus "Krone". Jetzt hat es einen neuen Platz gefunden.
Geislingen-Binsdorf. Die "Krone" taucht in den Binsdorfer Unterlagen erstmals 1867 auf. Wie so viele Gebäude ist auch diese Schildwirtschaft beim Stadtbrand 1904 zerstört und danach neu gebaut worden.
Lange Jahre ist ihr großer Saal im Obergeschoss Veranstaltungsort für Hochzeiten, Vereinsfeiern und andere Feste gewesen. Aufgrund statischer Probleme war das schließlich nicht mehr möglich, aber die Wirtschaft wurde unter wechselnden Wirten weiter betrieben.
Seit der endgültigen Schließung der "Krone" zum Jahresende 2013 – zuletzt als "Takko" geführt – ist der nahe "Löwen" das einzige Binsdorfer Gasthaus.
Die ehemalige Nachbarwirtschaft wurde 2016 an Privatleute verkauft, die das Gebäude zur Nutzung als Wohnhaus umbauen. Zu dem Zeitpunkt hing das Schild aus Blech, das eine verzierte Krone darstellt, noch immer über dem Eingang.
Ein Zeugnis der Ortsgeschichte
Ortsvorsteher Hans-Jürgen Weger wollte verhindern, dass dieses Zeugnis der Ortsgeschichte verloren geht und sprach mit den Besitzern. Diese schenkten der Binsdorfer Ortsverwaltung die Krone.
Nachdem der Geislinger Bauhof das Schild samt Ausleger abmontiert hatte, lagerte es lange im Rathaus. Schließlich säuberten der Ortschaftsrat und Werkzeugmacher Martin Stehle die Krone. Letzterer stellte fest, dass sich unter dem verblichenen, rot-weißen Anstrich, wohl aus den 1950er-Jahren, eine weitere Farbschicht verbirgt: Ursprünglich war das Gasthaus-Symbol wohl goldfarben lackiert.
Um die vom Zahn der Zeit kräftig angenagte Krone nicht weiter zu beschädigen, wurde aber darauf verzichtet, ihr ursprüngliches Aussehen wiederherzustellen. Etwas ramponiert, aber dafür sehr authentisch, hängt sie jetzt über der Treppe, die hinauf zum Ortsgeschichtsraum im Obergeschoss des Binsdorfer Rathauses führt.
