Frank Schlaich Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunalpolitik: Neu im Rat (7): Nur eine Ortsumgehung kann für Geislingen langfristig eine echte Entlastung sein

Geislingen. In seinem Beruf als Polizist ist der Geislinger Frank Schlaich es seit 1986 gewohnt, für die Anliegen seiner Mitbürger einzutreten. Der 50-jährige Kriminalbeamte hat sich dieses Jahr als Kandidat für den Gemeinderat aufstellen lassen und ist mit 956 Stimmen für die Sozial-Ökologische Liste gewählt worden.

Weshalb haben Sie für den Gemeinderat kandidiert?

Im Rahmen meines Studiums hatte ich die Gelegenheit, unserem damaligen Bürgermeister Günther-Martin Pauli über die Schulter zu schauen und konnte dabei sowohl in die Kommunal- als auch in die Landespolitik schnuppern. Seit damals schlummerte in mir der Wunsch, bei der Gestaltung der städtischen Geschicke mitwirken zu können. Heute freue ich mich über diese Möglichkeit.

Haben Sie damit gerechnet, gewählt zu werden?

Dass es gelang, bei der ersten Kandidatur gleich gewählt zu werden, war für mich ebenso eine Überraschung wie eine Freude. Die Chancen standen mit der neuen Sozial-Ökologische Liste (SÖL) sicher nicht schlecht. Trotzdem war das Ergebnis – auch im Gesamten betrachtet – eine kleine Überraschung. Wir als SÖL freuen uns, mit drei Gemeinderatsmitgliedern vertreten zu sein.

Worauf freuen Sie sich bei Ihrer Arbeit als Gemeinderat besonders?

Auf das Mitwirken am demokratischen Prozess, also auf die Diskussionen und das Einbringen von Ideen und möglichen Lösungen. Ich freue mich auf die Erfahrung, wie sich aus diesen Ideen Ergebnisse entwickeln. Wie Schritt für Schritt aus der Mischung von Gedanken, Gegebenheiten, Zwängen und Kompromissen mehrheitliche Beschlüsse werden und am Ende – hoffentlich – immer sinnvolle Ergebnisse stehen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit im Gremium. Meine ersten Eindrücke waren durchweg positiv.

Welches kommunalpolitische Thema, das für Geislingen in den kommenden fünf Jahren wichtig ist, beschäftigt Sie am meisten?

Das ist eindeutig die Verkehrssituation. Die Suche nach möglichen Lösungen treibt mich bereits um. Geislingen wird weiter wachsen. Mittelfristig möchte ich eine zukunftsfähige Radwege-Lösung erreichen, die von den Mitbürgern genutzt wird und so ihren Teil zur Entlastung beitragen kann. Ich bin der Meinung, dass langfristig nur eine Ortsumgehung eine echte Entlastung sein kann und damit zu einer verbesserten Lebensqualität beitragen wird. Bis dahin muss die Ausgewogenheit zwischen Belastung und Nutzen im Vordergrund stehen. Das wird ein echter Spagat werden. Geislingen soll eine liebens- und lebenswerte Stadt mit einer intakten Infrastruktur bleiben.

Was wollen Sie als Gemeinderat erreichen oder ändern?

Mit Transparenz und Gesprächen möchte ich das Interesse an den kommunalpolitischen Themen steigern. Schließlich entfalten sie eine unmittelbare Wirkung auf unsere Lebensqualität. Ich möchte erreichen, dass noch mehr Mitbürger ihre Ideen einbringen, dass sie sich gut über die aktuellen Themen informieren und sich ihrer Möglichkeiten bewusst werden, Prozesse mitgestalten zu können. Das ist wichtig, um Missverständnisse oder Ärger über Entscheidungen erst gar nicht entstehen zu lassen.

Wie werden Sie zwischen den Sitzungen und Beratungen entspannen?

Entspannung finde ich bei meiner Familie. Außerdem werde ich mir bei sportlichen Freizeitaktivitäten wie Wandern, Walken und Radeln die notwendige Ruhe gönnen.

  Die Fragen stellte Wolf-Ulrich Schnurr