Gerhard Mozer Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunalpolitik: Neu im Rat (4): Polizeibeamter mit Ehrenamtserfahrung / "Ich kenne das Geschäft"

Geislingen. Dass Gerhard Mozer nach zwei Amtsperioden Pause wieder in den Geislinger Gemeinderat eingezogen ist, hat kaum überrascht: Der 63-jährige Polizeibeamter ist seit mehr als drei Jahrzehnten in der Kommunalpolitik aktiv, war fast sechs Jahre lang Binsdorfer Ortsvorsteher und ist durch seine Arbeit als Leiter der Verkehrsüberwachung in Balingen über seinen Heimatort hinaus bekannt. Er holte am 26. Mai für die Freie Wählervereinigung 785 Stimmen-

Weshalb haben Sie wieder kandidiert?

Ich war 20 Jahre lang Gemeinderat, von 1989 bis 2009. Ich kenne das Geschäft. Ich habe zehn Jahre pausiert und mich, nachdem mich viele Bürger darauf angesprochen hatten, wieder als Kandidat zur Verfügung gestellt.

Haben Sie mit Ihrer Wiederwahl gerechnet?

Ich bin seit 35 Jahren Ortschaftsrat und habe einen gewissen Bekanntheitsgrad. Ich war optimistisch, dass ich wieder gewählt würde. Zumal ich in der Vergangenheit bei vier Wahlen sehr gute Ergebnisse gehabt habe.

Worauf freuen Sie sich als Gemeinderat besonders?

Auf die erneute Herausforderung und dass ich gewisse Themen direkter ansprechen kann.

Welche kommunalpolitischen Themen sind das?

Ganz wichtig ist für Binsdorf die Breitbandversorgung. Wir sind da ein weißer Fleck. Das ist für die nächsten Jahre ein großes Thema. Es wird viel darüber geredet, aber man hört wenig Konkretes. Was mich weiter bewegt ist ein Bürgerhaus, ein Treffpunkt für Ältere. Der fehlt in Binsdorf. Jetzt hat die Stadt ja die Klosterscheuer gekauft.

Was wollen Sie erreichen oder ändern?

Den Erhalt der bisherigen kleinen, aber doch guten Infrastruktur in Binsdorf, zum Beispiel ein Arzt, der Dorfladen, die Grundschule und der Kindergarten.

Was ist aus Ihrer Sicht in der Gesamtstadt das wichtigste Thema in den kommenden fünf Jahren?

Auch da: die Breitbandversorgung, Hausärzte und der Erhalt der Dorfläden in den kleinen Ortsteilen. Die Gesamtstadt braucht Bauplätze. Aber die Altorte sollen nicht veröden – man sollte in Leerstände und Altbauten investieren. Der alte Ortskern von Binsdorf sollte gestärkt werden – ich bin nicht unglücklich, dass aus dem geplanten Baugebiet nun nichts wird.

Wie werden Sie zwischen Sitzungen und Beratungen entspannen?

Mit Sport: Schwimmen und Fahrradfahren. Aber ich lasse mich nicht nerven.

  Die Fragen stellte Wolf-Ulrich Schnurr