Zusammenprall der Kulturen: Nikolaus König (links) und Wolfgang Winterhalder Foto: Meschkan Foto: Schwarzwälder-Bote

Kleinkunst: Schwarzwälder Humor in der Kulturscheune H 15

Geislingen-Erlaheim. Die Kulturscheune H 15 in Erlaheim hat einen unterhaltsamen Abend erlebt, an dem man nach Herzenslust lachen konnte. Die zwei Bauern aus dem Schwarzwald, "Bure zum alange", bewaffnet mit Gitarre und Akkordeon, sorgten für zwei Stunden Gelächter, traten sich gegenseitig auf den nichtvorhandenen Schlips und lästerten, was das Zeug hielt.

Der eine als Bauer, der seine eigene Scholle und die Tiere liebt und über die Städter und Touristen herzieht, die keine Ahnungen haben, wo das Essen herkommt. Der andere, der seit 40 Jahren in der Nebensaison bei der Bauernfamilie als Feriengast ist, aber nicht versteht, warum die Kartoffeln in der Erde versteckt oder auf dem Acker Steine gesammelt werden. Er sollte eigentlich mithelfen, aber da stellt er sich zu tollpatschig an.

Er findet, dass die Landwirte den Veganern das Gras überlassen sollten: Dann ließe sich der arbeitsintensive Weg über Viehfutter, Schlachthaus, Fleisch- und Wurstproduktion abkürzen. Umgekehrt kreierte der Bauer ein nachhaltiges Energiesparprogramm, denn vom Kuhstall wird die Wärme direkt ins kalte Ferienzimmer geleitet.

Zwischendurch sangen die beiden Lieder wie: "Gras fressen für eine bessere Welt" oder "Der Gülla Ma". Dabei erzählten sie, wie mancher wunderfitzige Tourist einen Spritzer Gülle abbekommt oder auch mal auf der Dorfstraße ein Spur gezogen wird. Das Publikum in der Kulturscheune kam aus dem Lachen gar nicht mehr heraus und spendete viel Beifall.