Eine 32-jährige Frau war im Januar 2016 von der "Black Pearl" überrollt und getötet worden. Foto: Maier

Amtsgerichtsdirektorin bläst Verhandlung ab: Für Neuauflage muss anderer Richter bestimmt werden.

Balingen/Geislingen-Binsdorf - Kaum begonnen, schon vorbei: Der Prozess um den tödlichen Fasnets-Unfall von Binsdorf ist geplatzt. Das Balinger Amtsgericht hat nach Informationen unserer Zeitung einen entsprechenden Beschluss gefasst.

Grund dafür war der Befangenheitsantrag eines Verteidigers: Er sah seinen Mandanten durch mutmaßliche Äußerungen der Richterin vor Verhandlungsbeginn gegenüber unserer Zeitung als "vorverurteilt". Infolge dieses Antrags hat Amtsgerichtsdirektorin Kurz die Verhandlung abgeblasen. Wann der Vorfall erneut vor Gericht kommt, ist unklar. Für die Neuauflage des Prozesses muss nun ein anderer Richter bestimmt werden.

Wie berichtet, wird zwei Mitgliedern der mittlerweile aufgelösten Grosselfinger Hainburgpiraten fahrlässige Tötung vorgeworfen. Es handelt sich um den Fahrer und den Halter des Fasnetsschiffs "Black Pearl", mit dem die Hainburgpiraten 2016 am Umzug in Binsdorf teilgenommen hatten. Im Anschluss an den Umzug hatten zahlreiche Narren die "Black Pearl" geentert; eine 32-Jährige war heruntergefallen und tödlich verletzt worden. Gegen die beiden Beschuldigten hatte das Balinger Amtsgericht Strafbefehle erlassen. Diese wollten das nicht akzeptieren, so dass der Vorfall nun vor Gericht geklärt werden muss.