Eichenprozessionsspinner fressen das Blatt einer am Straßenrand wachsenden Eiche. Foto: Soeren Stache/dpa

In Baden-Württemberg und auch im Stadtgebiet von Horb gibt es seit einigen Jahren Probleme mit dem Eichenprozessionsspinner. Die Stadt Horb behandelt Bäume präventiv gegen die weitere Ausbreitung des Insekts.

Dieser eigentlich unauffällige Nachtfalter ist eine Schmetterlingsart, dessen Raupen in Eichen leben. „Die wärmeliebende Art verbreitet sich aufgrund der veränderten klimatischen Situation verstärkt. Die wärmeren und trockeneren Sommer bieten dem Insekt optimale Wachstumsbedingungen. Problematisch sind dabei die Raupen und ihre Brennhaare. Diese sind Auslöser von juckenden, entzündlichen Hautreaktionen. Vor allem bei trockenwarmer Witterung werden diese durch Luftströmungen über weite Strecken verteilt, bis zu 200 Meter“, schreibt die Stadt Horb in einer Pressemitteilung.

Immunsystem reagiert empfindlich

Durch das Protein Thaumetopoein wird eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems bei Mensch und Säugetieren, wie zum Beispiel Hunden, ausgelöst, die individuell unterschiedlich ausfallen kann. Dazu zählen etwa lokale Hautentzündungen, Augen- und Atemwegsreizungen.

Die Stadt Horb teilt mit: „Um die Gefahr für Bürger einzudämmen, werden auch dieses Jahr wieder befallene Bäume an stärker frequentierten Stellen präventiv gegen die weitere Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners behandelt. Dazu wird ein selektiv wirkendes Mittel von unten in den frischen Blattaustrieb der betroffenen Eiche geblasen. Die an den frischen Blättern fressenden Raupen werden dadurch in ihrer Entwicklung gehemmt. Für Bienen, Hunde, Katzen und Menschen ist das Mittel unschädlich.“

Prävention ist einfach

Die Maßnahme sei sorgfältig abgewogen: Die Prävention sei recht einfach und kostengünstig, das spätere Entfernen von Nestern und Raupen sei sehr aufwendig und risikoreich. Der mögliche Personenschaden sei dabei deutlich erhöht, betroffene Bereiche müssten abgesperrt und gemieden werden. Die Nester müssten über den Restmüll entsorgt und verbrannt werden, da die Brennhaare sehr langlebig sind.

Die geplanten Maßnahmen werden in den kommenden Wochen kurzfristig terminiert, da diese sich nach dem vorangeschrittenen Blattaustrieb und der Witterung richten. Die Stadtverwaltung bittet um Verständnis, wenn die zu behandelnden Stellen kurzfristig abgesperrt werden. Hiervon sind auch einzelne Bereiche des Ruhewalds tangiert.