Petra Eichelbaum (am Mikrofon) erwies sich als überaus charmante Programmansagerin. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

Zahlreiche Gäste folgen Einladung zur Jubiläumsfeier des Gechinger Liederkranzes / 175-jährige Erfolgsgeschichte

Gechingen. Viele Monate waren zahlreiche helfende Hände damit beschäftigt, zusammenzutragen, zu katalogisieren und zu beschriften, bevor am Samstag der Festakt zum 175-jährigen Bestehen des Gechinger Liederkranzes mit einem Festprogramm sowie einer Ausstellung stattfinden konnte.

"Allein der Blick auf die außerordentlich schön geschmückte Bühne war eine Augenweide", bemerkte ein Gast am Samstag in der Gemeindehalle. Als sich 1840 ein gutes Dutzend Männer unter der Leitung von Lehrer Jäßle zur ersten Singstunde traf, hätten keiner von ihnen zu träumen gewagt, dass 175 Jahre später eine Hundertschaft an Sängern dieses Ereignis feiern würde.

Trotz zweier Weltkriege, kultureller Umstürze und immer vielfältiger werdenden Freizeitangebote hat sich der Liederkranz bis heute nicht nur im Gemeindeleben etabliert. Er hat sich vor allem immer an die jeweilige Zeit und deren Herausforderungen anpassen können. So ist er derzeit mit fünf Chören für Sänger jeden Alters bestens aufgestellt.
 Dem Weitblick früherer Liederkranz-Generationen ist es zu verdanken, dass beim Festakt eine multimediale Ausstellung "175 Jahre Liederkranz Gechingen" eröffnet werden konnte.

Das Festprogramm begann mit dem Lied "Fröhlich klingen unsere Lieder", das vom Gemischten Chor und TonArt vorgetragen wurde. Vereinsvorsitzender Tobias Schlegel begrüßte die Gäste: Vertreter befreundeter Chöre, Bürgermeister Jens Häußler, Landrat Helmut Riegger, sowie den Präsidenten des Schwäbischen Chorverbandes, Eckhart Seifert, und den Vorsitzenden des Hermann-Hesse-Chorverbandes (HHC), Dieter Haag. Sie alle waren der Einladung gerne gefolgt, denn der Liederkranz ist nicht nur einer der ältesten Vereine im Chorverband und Gründungsmitglied im HHC, sondern auch einer der größten.

Dass man einen Festakt auch kurzweilig gestalten kann, bewies der Liederkranz an diesem Abend. Petra Eichelbaum kündigte auf humorvolle Weise die Redner und Liedbeiträge an. Sie unterstrich damit die fröhliche Atmosphäre in der Halle.

Gesangseinlagen lockerten zwischen den fröhlichen Grußworten auf und zeigten Altes sowie Neues, Traditionelles und Modernes – eben all das, was die Männer der Gründungsprobe nicht zu hoffen gewagt hatten: einen lebendigen Verein, der seine Musik stets modern und dennoch tief verwurzelt in seiner Tradition weiterlebt.

In seiner Ansprache hatte Schlegel die Frage gestellt, warum es so schwierig sei, neue Sänger für die Erwachsenenchöre zu gewinnen. Seine Antwort ist einfach: "Weil keiner weiß, dass Singen so unheimlich viel Spaß macht!" Er lud folglich die Gäste nicht nur dazu ein, in eine der nächsten Singstunden zu kommen, sondern ließ das Publikum die Freude beim Singen gleich selbst spüren: Im gemeinsam Schlusslied "Der Mond ist aufgegangen" forderte Dirigentin Ludmilla Merkle auf, einzustimmen, und so beendete der Chor der Festgäste den offiziellen Teil in aufführungsreifer Qualität.

Beim anschließenden Gläschen Sekt sowie Häppchen vom selbst gemachten Büffet feierten die Gäste bis spät in die Nacht und schmökerten ausgiebig in der Ausstellung.