In Gechingen wurden die letzten Päckchen der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" verpackt. Sie können jetzt auf die große Reise nach Osteuropa gehen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Weihnachten im Schuhkarton erfreut Kinder weltweit / Gechinger Gruppe wieder mit dabei

Jetzt ist es wieder soweit: In dieser Woche können die liebevoll gepackten Päckchen der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" aus der Region auf große Reise gehen.

Gechingen. Zahlreiche Gruppen in den umliegenden Orten sowie private Sponsoren und Unterstützer haben es möglich gemacht, mit viel Liebe Tausende von Päckchen zu packen, die jetzt in arme Länder, vor allem nach Osteuropa, transportiert werden.

Im evangelischen Gemeindehaus der Schlehengäugemeinde hat sich eine Gruppe um Sabine Schumacher eingefunden, um noch einmal intensiv an der großen Benefizaktion zu arbeiten. Was die Gechinger Frauen gesammelt und verpackt haben, kann sich sehen lassen.

Selbst gefertigten Produkte

"Ich habe 20 Mützen und Schals in Kombination und zehn weitere einzelne Schals gestrickt. Das macht mir einfach Freude", erzählt eine Teilnehmerin mit italienischen Wurzeln. Sie ist wie die Gründerin Farrokh Fajazi Mitglied in der Internationalen Frauengruppe Gechingen. Die gelernte Erzieherin Fajazi stammt aus dem Iran und lebt schon einige Jahrzehnte im Schwabenland. Mit ihrer Frauengruppe nimmt sie übers Jahr mit selbst gefertigten Produkten an verschiedenen Märkten teil und verwendet das Geld anschließend für verschiedene mildtätige Zwecke. Dazu gehört seinen mehreren Jahren auch die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton". Helga Wagner ist heute zum ersten Mal dabei. Sie hat selbst gebackenen Kuchen mitgebracht, damit die Teilnehmer nicht nur arbeiten müssen, sondern sich auch bei Kaffee und leckerem Gebäck stärken können.

Auch Pastor und Betriebswirt Stefan Schmid ist zu der Gruppe gestoßen. Er wohnt seit einigen Jahren in der Gäugemeinde und ist Regionalleiter der weltweiten Hilfsaktion und für Werbung, Koordination und den Transport der gefüllten Schuhkartons in die verschiedenen Länder zuständig. "Unsere Aktion ist für viele Kinder in Slums, Waisenhäusern und sozialen Brennpunkten Freude und Hoffnung zugleich", unterstreicht der Organisator und verweist auf Moldawien, "das Armenhaus Europas". 100 000 Päckchen, darunter auch die aus Gechingen, werden in diesem Jahr dorthin befördert und vor Ort dort von den Kirchengemeinden "Face to Face" verteilt. Inhalte der Päckchen sind warme Kleidung, Spielzeug, Kuscheltiere, Hygieneartikel, Schulmaterial und Süßigkeiten. "In diesem armen osteuropäischen Land wächst die Hälfte der Kinder ohne Eltern auf, denn diese arbeiten meist im Ausland", weiß Schmid. Andere extrem arme Kinder, die bedacht werden, lebten in der Gegend von Tschernobyl, in der Mongolei oder in Roma-Familien, die in besonders armen Ländern leben.

Dann lässt Schmid Zahlen sprechen. Elfeinhalb Millionen Päckchen werden jährlich in arme Länder verschickt. Dafür gibt es insgesamt rund 15 000 Sammelstellen, 5000 davon in Deutschland.

Inzwischen hat die Aktionsgruppe ihre Päckchen gepackt. Die Übersendung eines Geschenkpäckchens kostet acht Euro. Es sei schön, wenn die Absender gleichzeitig auch das Geld für deren Transport spenden, so Schmid.