Auf dem Areal der Schwefelbadgärten wird noch kräftig gewerkelt. Foto: Stefanie Kübler

Sperrungen, Baustellen, rollende Bagger - für Balinger ein inzwischen bekannter Anblick. Einen Monat vor Eröffnung der Gartenschau jedoch lichtet sich das Chaos. So ist die Lage im südlichen Bereich.

Gegenüber der Balinger Agentur für Arbeit befindet sich der sogenannte Plaza-Eingang zur Gartenschau - das Gelände dahinter war vor einigen Jahren noch bekannt als Strasser-Areal. Die Plaza selbst ist eine überdachte Bühne, auf der ab 5. Mai fast täglich Veranstaltungen stattfinden. Direkt daneben wird aktuell von französischen Gärtnern die „Plage Royan“ errichtet - ein Strandarrangement der französischen Partnerstadt mit echtem Atlantiksand.

An den Eyachterrassen entlang mit Blick aufs Zollernschloss in der Ferne geht es weiter. Jahrelang war dieser Ort von Buschwerk überwuchert, jetzt verläuft hier ein ausblickreicher Fußgänger- und Radweg, und immer wieder führen Treppen hinunter an den Fluss.

Treppen führen bei den Eyachterrassen hinunter an den Fluss. Foto: Kübler

Radler müssen jedoch noch bis zum Herbst warten, bis sie hier entlangfahren dürfen: Während der Gartenschau sind die neuen Bereiche nicht nur für Hunde, sondern auch für Radfahrer gesperrt.

Auf Höhe des Wehrs beginnen die sogenannten Wassergärten, und hier wurde ein großer Wunsch der Balinger realisiert: ein Stadtsee. Ein richtiger „See“ ist es freilich nicht, jedoch sorgt die Stauung durchs Wehr für ein ruhiges Gewässer, das auf gleicher Höhe liegt wie das asphaltierte und bepflanzte Ufer.

Der „Stadtsee“ soll auf gleicher Höhe wie das asphaltierte Ufer (rechts) sein. Foto: Kübler

Direkt darüber befindet sich der Zollernschlosssteg: Dieser hat die alte Brücke über die Eyach in der Heinzlenstraße abgelöst und ist neuerdings nur noch für Fußgänger zugänglich.

Historischer Kuhstall für Öffentlichkeit zugänglich

In der Heinzlenstraße liegt auch ein altes Kleinod, das jahrelang die Blicke neugieriger Passanten auf sich gezogen hat und während der Gartenschau auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist: Im historischen Kuhstall am Rand der Altstadt wird die Blumenhalle eingerichtet, in dem Gewölbekeller werden wechselnde Floristikausstellungen stattfinden.

Der alte Kuhstall in der Heinzlenstraße wird zur Blumenhalle. Foto: Kübler

Weiter geht es über den Viehmarktplatz in die Inselstraße: Zwischen Amtsgericht und „Südbahnhof“ wird noch kräftig gebaut, Pflastersteine werden verlegt und Wege verlagert. Am südlichen Stadteingang schließlich, außerhalb des offiziellen Gartenschaugeländes, sollen die Steinachterrassen sowie der freigelegte Steinach-Wasserfall die Gartenschau-Besucher begrüßen, die aus Richtung Messegelände in die Stadt kommen. Der Wasserfall ist bereits fertig, am „Drumherum“ wird noch gearbeitet.

Der freigelegte Steinach-Wasserfall, im Hintergrund erkennt man das Feuerwehrhaus. Foto: Kübler

Zurück über die Inselstraße in Richtung Viehmarktplatz öffnet pünktlich zur Gartenschau die verlagerte Brücke über die Steinach, sie führt direkt in die Schwefelbadgärten. Dort, wo früher Jugendhaus und Parkplatz lagen, finden Flanierer jetzt einen Park mitten in der Stadt inklusive Spielplatz und Schwefelbrunnen. Auch am angrenzenden ehemaligen Schwefelbad wird noch kräftig gebaut. Dort entsteht eine Erlebnisgastronomie, die jedoch voraussichtlich erst „in der zweiten Jahreshälfte“ fertig wird.

Entlang der Steinach führt aktuell noch ein Schotterweg schließlich zur letzten großen Gartenschau-Baustelle: dem Rappenturm. Weil sich die Reste des einstigen Turms unter der Erde befinden, wurde hier eine Teil-Rekonstruktion aus Beton errichtet, ebenso wie Nachbildungen der historischen Stadtmauer. Gartenschau-Besucher können von dort aus auf die Steinach blicken.

Blick auf die halbrunde Rekonstruktion des einstigen Rappenturms, rechts daneben die nachgebaute historische Stadtmauer. Foto: Merk

In Richtung Zollernschloss geht es über den Viehmarktplatz, nachdem man den neuen Rappenturmsteg überquert hat - dieser ist auch ein Drehkreuz-Ausgang der Gartenschau. Direkt am Zollernschloss wurde ein Rosengarten angelegt, der gekrönt wird von einem romantischen Rosenbogen, unter dem demnächst vor historischer Kulisse auch geheiratet werden kann.

Der Rosenbogen am Zollernschloss könnte im Sommer zum neuen Heirats-Hotspot werden. Foto: Kübler

Durchs kleine Tor geht es in die Innenstadt, in welcher auch Einzelhandel und Gastronomie von den erwarteten, hunderttausenden Gartenschau-Besuchern profitieren sollen. Mehr als 10.000 Dauerkarten wurden bereits verkauft, die Veranstalter hoffen auf bis zu 13.000 verkaufte Expemplare.