Die Debatte um die Gäubahn geht weiter. Foto: Otto

Verkehrsminister Winfried Hermann bekommt zur Gäubahn Post aus Rottweil.

Mit einer einstimmig verabschiedeten Resolution spricht sich der Rottweiler Kreistag gegen die Pläne der Bahn aus, dass die Gäubahn ab 2025 in Stuttgart-Vaihingen endet und fordert die Variante „S-Bahn“ als umsteigefreie Verbindung bis Singen Hauptbahnhof. Der Kreistag schließt sich damit dem Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg an.

Das Projekt Stuttgart 21 sieht vor, dass Ende 2025 der neue Hauptbahnhof in Stuttgart als Durchgangsbahnhof in Betrieb geht und der heutige Kopfbahnhof seine Funktion verliert. Damit soll die bisherige auch von der Gäubahn genutzte Trasseneinfahrt in den Bahnhof Stuttgart, die Panoramabahn, stillgelegt werden.

Die künftige Anbindung der Gäubahn an den neuen Hauptbahnhof über den Flughafen ist aber dann noch nicht fertig. Das bedeutet, dass Bahnreisende in Vaihingen in einer mindestens siebenjährigen Übergangszeit nur per weiterem Umstieg in die S-Bahn in die Landeshauptstadt kommen.

Eine solche Kappung ab 2025 wollen die Gäubahn-Anlieger nicht akzeptieren. In einem Faktencheck ging es um die Frage, wie eine möglichst direkte Anbindung in das Stuttgarter Zentrum erreicht werden kann, ohne andere Verbindungen zu schwächen. So wurden Möglichkeiten untersucht, wie eine direkte Anbindung des Hauptbahnhofs über die S-Bahn-Stammstrecke oder eine umstiegsfreie Fernzüge-Trasse über die S-Bahngleise beziehungsweise ob die S-Bahnfahrten in Richtung Süden erweitert werden können.

Nicht nur Fokus auf Stuttgart – Böblingen

Mit großer Sorge verfolgt auch der Rottweiler Kreistag die aktuellen Pläne. In seiner Sitzung hat er auf Antrag der CDU- und der Freien Wähler-Fraktion mit der vorgesehenen Gäubahn-Abkopplung in einer Übergangszeit von 2025 bis mindestens 2032 befasst.

Nun fordert der Rottweiler Kreistag, die Variante „S-Bahn“ als umstiegsfreie Verbindung bis Singen Hauptbahnhof mit dem Ziel einer Realisierung zu prüfen. Ferner stellt das Gremium die Forderung, beim Ausbau der Gäubahn den Fokus nicht nur auf den Abschnitt Stuttgart – Böblingen zu beschränken, sondern die Ziele des Bundesverkehrswegeplanes 2030 für die Gesamtstrecke bis Singen zeitnah zu realisieren.

Weitere Post zu der nicht akzeptierten Gäubahn-Abbindung und der nachdrücklichen Forderung für eine S-Bahn-Lösung bis Singen bekommt Verkehrsminister Winfried Hermann nun auch aus Rottweil.