Beim zweiten Fußgänger-Check zeigten sich einige Gefahrenstellen für Behinderte. Foto: Renate Zährl

Der zweite Teil des Fußgänger-Checks führte etwa 25 Teilnehmer in das Kurviertel und in die Salinenstraße. Aus sicht von Geh- und Sehbehinderten gab es einige Mängel, die aufgedeckt wurden. Die Abschlussveranstaltung findet am 28. November statt.

Der zweite Teil des Fußverkehrs-Checks – gefördert vom Ministerium Verkehr – fand in der Innenstadt statt. Teilgenommen haben rund 25 interessierte Bürger an Fußwegen, teils mit Behinderungen. Begleitet wird das Projekt von den Verkehrsplanern Jonas Schmid und Raphael Raupp von der Firma Planersocietät. Sie stellten einen Rollator und einen Blindenstock zur Verfügung.

Die Begehung führte in den südlichen Bereich der Stadt, Richtung Kurpark, Ecke Luisen- Huberstraße zur Salinenstraße und endete in der Scheffelstraße Ecke Schulstraße mit sechs Stationen. Gleich an der Einmündung Huberstraße zur Salinenstraße vor dem Sure Hotel stellte sich heraus, dass trotz dem Schild Spielstraße und Straßenmarkierung insbesondere am Abend die Verkehrssituation für Fußgänger und Autofahrer nicht übersichtlich ist und eine sichere Überquerung erschwert.

Problematisch ist Senkung des Straßenpflasters

Ein Rollstuhlfahrer stellte fest: Dass die vielbefahrenen Pflasterungen häufig eingesackt sind und sich als Hindernis für Rollstuhlfahrer und Sehbehinderte erweisen. Am Kurhaus, Ecke Luisenstraße wurde der große Platz als ein weiterer Konfliktpunkt wahrgenommen. Es gibt keine Überquerung und für Fußgänger ist die Orientierung schwierig. Ein Vorschlag war, eine Querung an der Waldstraße bei dem Blumenkübel zu schaffen.

Experiment: Sehstärke wird eingeschränkt

Der Weg über den Kurpark hin zum Eingang des Solemars konnte mit bereitgestellten Brillen, die nur zehn Prozent Sehstärke hatten, bewältigt werden. Dies stellte sich aufgrund von Ritzen, verschiedenen Belägen, grauen und kaum sichtbaren Leuchten als anstrengenden Hindernislauf dar. Auch der Haupteingang zum Solemar ist in einem schlechten Zustand. Der Straßenbelag ist verbesserungsbedürftig und abschüssig. Außerdem gibt es keine Querung von dem gegenüberliegenden Fußweg und die Behindertenparkplätze sind in der Regel von Nichtbehinderten belegt, wie eine betroffene Bewohnerin berichtete.

Auch der Fußweg von der Stadt Richtung Salinenstraße erwies sich unattraktiv für Fußgänger. Die Salinenstraße gegenüber dem Kindergarten wurde als sehr gefährlich wahrgenommen, da Fußgänger nicht beachtet werden. Die Problematik in der Stadtverwaltung bekannt und wird besprochen.

Radfahrer bringen zusätzliche Gefahren

Bei der Diskussion über diesen Gefahrenpunkt geht es um Radfahrer, die bei einem Fußgängerüberweg direkt über die Straße fahren, vorbei am Kindergarten. Möglicherweise wird damit ein neuer Gefahrenpunkt geschaffen, der zur Gefährdung der Fußgänger und Autofahrer beiträgt.

Der Busbahnhof einschließlich Parkplatz wurde außer dem Belag nicht beanstandet. Der Kreisverkehr gilt als gut ausgestaltet. Es stellte sich Frage, wie Radfahrer sich an die Fußgänger anpassen könnten.

Abschluss am 28. November

Bei der zweiten Begehung waren sich die Anwesenden in der Regel einig über die Hindernisse für Fußgänger. Die Ergebnisse der Begehung werden vom Planungsbüro protokolliert und der Stadt zur Verfügung gestellt. Es findet ein Abschlussworkshop am 28. November um 18.30 Uhr im Kurhaus statt, in dem die Ergebnisse der Begehungen vorgestellt werden. Alle interessierten Bürger sind hierzu eingeladen.