Achtelfinale: Kevin de Bruyne und Romelu Lukaku treffen für Belgien beim 2:1-Erfolg gegen die USA.

Kevin de Bruyne hat die "Roten Teufel" aus Belgien in das erste WM-Viertelfinale seit 28 Jahren geführt und das Aus der Amerikaner um Trainer Jürgen Klinsmann besiegelt.

Mit seinem späten Treffer in der 93. Minute ebnete der Profi vom VfL Wolfsburg den Weg zum verdienten 2:1 (0:0) des Geheimfavoriten nach Verlängerung. Danach bereitete er das zweite Tor durch Romelu Lukaku (105.) vor. Damit qualifizierte sich der vom ehemaligen Schalke-Profi Marc Wilmots trainierte Geheimfavorit gestern als letzte WM-Mannschaft erstmals seit 1986 wieder für die Runde der letzten Acht. Nächster Gegner ist Argentinien am Samstag in Brasilia.

Dagegen ging der Klinsmann-Traum von einem ähnlichen Sommermärchen wie 2006 zu Ende. Vor 51 277 Zuschauern in Salvador leistete die Mannschaft des ehemaligen DFB-Teamchefs nicht zuletzt dank ihres überragenden Torhüters Tim Howard zwar lange Zeit erbitterte Gegenwehr, stieß gegen die starken Belgier aber an ihre Grenze. Der Gegentreffer von Julian Green (107.) kam zu spät.

Die Maßnahme von Wilmots, der diverse Leistungsträger im letzten Gruppenspiel gegen Südkorea (1:0) geschont hatte, blieb ohne negative Wirkung. Der erstmals in die Startelf beorderte erst 19 Jahre alte Divock Origi scheiterte schon nach nur wenigen Sekunden freistehend an Routinier Tim Howard im US-Tor. Mit schnellen Angriffen brachte Belgien die Abwehr der Amerikaner auch in der Folgezeit wiederholt ins Wanken. Einziges Manko blieb die Abschlussschwäche: So verfehlte De Bruyne nach einem mustergültigen Konter mit seinem Schuss aus 14 Metern das Tor nur knapp. Nur drei Minuten später rettete US-Abwehrspieler DaMarcus Beasley in höchster Not kurz vor der Linie.

Entlastungsangriffe der "Klinsmänner" blieben selten. Nur bei einem Schuss von Clint Dempsey aus 18 Metern, den Belgiens Schlussmann Thibaut Courtois sicher parierte, war Torgefahr erkennbar. Aber wie schon in der Partie gegen Deutschland am vorigen Donnerstag hielt die US-Deckung dem Druck des Gegners in der ersten Halbzeit stand.

Auch nach Wiederanpfiff suchten die Belgier zunächst vergeblich nach Mitteln, um die von Klinsmann gut eingestellte Abwehr zu überwinden. Doch Möglichkeiten fast im Minutentakt von Dries Mertens (47./60.) und Origi (53./56.) blieben ungenutzt. Dabei avancierte Howard zum großen Rückhalt für die Amerikaner. Wenig später war er bei Möglichkeiten von Origi (71.) und Kevin Mirallas (76.) zur Stelle und rettete seine Mannschaft in die Verlängerung. Doch gegen den Flachschuss ins lange Ecke kurz nach dem Start in die Verlängerung war auch der Klassekeeper machtlos. Nach dem 2:0 durch Lukaku wähnten sich die Belgier bereits in Sicherheit, mussten am Ende aber noch zittern, nachdem Green zum 1:2 traf.