Mitteltals Nico Göcks (rechts) entwischt Freudenstadts Fabian Armbruster. Das möchte der Tabellenführer auch gegen den Verfolger aus Klosterreichenbach an den Tag legen. Foto: Burkhardt

Kreisliga A Staffel 1: Spitzenspiel um den Aufstieg: VfR Klosterreichenbach empfängt SV Mitteltal-Obertal. 

Alle Augen richten sich am kommenden Spieltag auf das Spitzenspiel und den Lokalkampf in Klosterreichenbach. Der VfR empfängt den Tabellenführer aus Mitteltal-Obertal und könnte mit einem Sieg das Rennen um den Aufstieg noch spannender machen.

Gewinnen die Gäste an der Röter Straße käme dies wohl einer Vorentscheidung gleich. Wir unterhielten uns mit dem Spielführer des VfR Klosterreichenbach, Andreas Schimpfle und dem Co-Spielertrainer des SV Mitteltal-Obertal, Michael Schmelzle.

Herr Stimpfle, wie sehen Sie die Ausgangslage Ihres Teams vor dem Spiel am Sonntag?

Andreas Schimpfle: Bei einem Sieg haben wir immer noch vier Punkte Rückstand. Zwar haben wir noch ein Nachholspiel gegen den SV Wittlensweiler, aber das Auswärtsspiel muss auch erst einmal gewonnen werden. Diese Punkte können wir nicht schon vor dem Spiel einplanen.

Der VfR Klosterreichenbach hat alle seine Spiele nach der Winterpause gewonnen. Wie kommt so eine Siegesserie zustande und wo sehen Sie dafür die Ursachen? Hat es auch damit zu tun, dass mit Gino Gässler und Pascal Fischer wieder zwei wichtige Spieler zur Verfügung stehen?

Natürlich spielen diese beiden Spieler eine wichtige Rolle. Aber die Hauptgründe für die Siegesserie sehe ich vor allem in der guten Stimmung, dem wiedergewonnenen Teamgeist innerhalb der Mannschaft und dem verbesserten Fitnesszustand. Wir können in der zweiten Halbzeit oftmals noch etwas drauflegen.

Wo sehen Sie die Unterschiede oder auch Gemeinsamkeiten beider Teams?

Beide Mannschaften ähneln sich und haben Trainer, die trotz jahrelanger Trainertätigkeit noch erfolgshungrig sind. Die Spieler von Mitteltal schätze ich etwas dynamischer ein. Unsere Mannschaft ist dafür etwas erfahrener.

Was gibt am Sonntag den Ausschlag und was würde ein Sieg für euch im Ligaendspurt bedeuten?

In einem solchen Derby kann viel passieren, da entscheidet die Tagesform und der Kopf. Falls wir das Derby gewinnen sollten, hat es der SV Mitteltal-Obertal immer noch in der eigenen Hand. Aber schon im vergangen Jahr hat die Neuchel-Truppe im Endspurt Nerven gezeigt und Punkte liegen lassen.

Was würde ein möglicher Aufstieg in die Bezirksliga bedeuten?

Er wäre von großer Bedeutung. Für die jüngere Generation wäre es eine neue Herausforderung und die älteren Spieler hätten die Möglichkeit, den direkten Wiederabstieg in der Saison 2012/2013 wiedergutzumachen.

Und wenn es am Ende mit dem direkten Aufstieg nicht klappen sollte?

Das wäre keine Enttäuschung. Wir haben vergangene Saison bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt gekämpft, diese Saison spielen wir unter den Top drei mit. Die Saison ist jetzt schon ein Erfolg.

Vollenden Sie doch bitte folgenden Satz: Der VfR Klosterreichenbach gewinnt das Derby am Sonntag, weil...

...wir unsere Zuschauer im Rücken haben, die uns pausenlos unterstützen und wir diese Saison noch kein Heimspiel verloren haben. 

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Herr Schmelzle, vier Spieltage vor dem Saisonende kämpft ihr zusammen mit dem VfR Klosterreichenbach um die Meisterschaft. Wie wichtig ist das Spiel am Sonntag für euch im Hinblick auf den Saisonendspurt?

Für uns ist es das wichtigste Spiel im Saisonendspurt. Wir spielen auf Sieg und wollen uns von unserer besten Seite zeigen.

Nach der Winterpause ist euch der Lokalrivale auf die Pelle gerückt ist. Wäre es aus eurer Sicht bitter, wenn am letzten Spieltag der VfR Klosterreichenbach ganz oben in der Tabelle stehen würde?

Klosterreichenbach hat eine gute, erfahrene und eingespielte Mannschaft. Zudem sorgt seit der Rückrunde Pascal Fischer für mehr Struktur und Sicherheit in der Defensive. Aber wir haben die besseren Karten und wollen am Ende ganz oben stehen.

Wenn Sie beide Mannschaften vergleichen: Wo sehen Sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten?

Beide Mannschaften haben sehr gute Einzelspieler. Unser Vorteil ist, dass wir einen breiten Kader haben und auch gegen Ende des Spiels auf einem hohen Niveau auswechseln können. Oft werden solche Spiele aber auch über den Willen gewonnen, mit einem Quäntchen Glück. Bei einem Sieg wären wir unserem Traum einen großen Schritt näher.

Was würde ein möglicher Aufstieg in die Bezirksliga bedeuten? Wärt ihr mit dem Kader in der Bezirksliga konkurrenzfähig?

Fast niemand aus der Mannschaft hat bisher einen Aufstieg miterlebt. Für die Mannschaft und für den Verein wäre es ein unglaubliches Erlebnis. Wenn alle Spieler verletzungsfrei bleiben, können wir für jeden Gegner unangenehm werden.

Sie kennen die Bezirksliga aus Ihrer Zeit bei der SpVgg Freudenstadt. Wie schätzen Sie generell die Chancen ein, würde es mit dem Aufstieg doch noch klappen?

Klares Saisonziel wäre der Nichtabstieg. Durch unseren Kampf und Leidenschaft wäre dieses Ziel auch zu erreichen.

Und wenn es am Ende mit dem direkten Aufstieg nicht klappen sollte?

Es wäre für uns alle eine Enttäuschung wenn wir nicht direkt aufsteigen würden. An ein mögliches Relegationsspiel denkt aber noch keiner von uns.  

Die Fragen stellte Volker Haag.