Nach einem Fehler des VfL-Keepers Bubacarr Sanyang war bei den Nagoldern das Selbstvertrauen weg. Foto: Kraushaar

Landesliga: Ein Torwartfehler bringt Redzepagic-Elf völlig aus dem Konzept. 

SV 03 Tübingen – VfL Nagold 3:0 (3:0). Der VfL Nagold konnte die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Obwohl personell fast in Bestbesetzung, kassierte die Elf von Trainer Armin Redzepagic gegen den SV 03 Tübingen die dritte Niederlage in der laufenden Saison.

Die Nagolder sind damit auf Rang sechs abgerutscht. Zehn Punkte Rückstand auf den FC Holzhausen suggerieren Mittelmaß. Trainer Armin Redzepagic war bedient: "Darüber werden wir reden müssen".

Die Nulldreier aus Tübingen hatten aus den letzten fünf Spielen immerhin neun Punkte geholt und wollten diese Bilanz gegen den VfL weiter ausbauen. Das funktionierte ab der 14. Spielminute wunderbar. VfL-Keeper Bubacarr Sanyang spielte dem Gegner den Ball in die Füße – Felix Müller bedankte sich mit dem Tübinger Führungstreffer.

Nur zwei Minute später spielte Lysander Skoda einen Pass von der Außenbahn nach Innen, Marvin Wohlbold kam an den Ball, VfL-Abwehrspieler Valentin Asch konnte nicht mehr eingreifen – und schon stand es 0:2 (16.). "Danach haben wir nichts mehr auf die Rille gebracht" beklagte sich Trainer Redzepagic. Für ihn unverständlich. "Meine Mannschaft hat heute richtig gut angefangen. Ich war mir sicher, das gibt heute ein interessantes Spiel mit einem guten Ergebnis für uns", blickte der VfL-Coach auf die Anfangsphase, doch der Fehler und das schnelle 0:2 habe das ganze Selbstvertrauen weggeblasen.

Großer Frust

Die Null-Dreier standen in Folge in der Defensive sehr gut, ließen die Nagolder kommen und versetzten ihnen nach gut einer halben Stunde mit einem schönen Konter durch Mohammed Arfaoui den endgültigen K.O. Dabei hatte Redzepagic seine Mannschaft vor diesen beiden Stürmern im Vorfeld noch gewarnt.

"Danach ist uns nichts mehr eingefallen, wir haben uns ganz schlecht verkauft", meinte Redzepagic. Ziemlich gefrustet ließ er der Mannschaft im zweiten Abschnitt noch knapp zehn Minuten die Chance, eine Reaktion zu zeigen. Aber da kam nichts mehr.

Innerhalb von zehn Minuten holte der VfL-Trainer mit David Weinhardt, Nicolai Brugger, Luka Kravoscane und Niklas Schäuffele seine "Stars" vom Platz.

Große Besserung – vor allem auch das Ergebnis betreffend – stellte sich nicht mehr ein. Auch weil Walter Vegelin knapp zehn Minuten vor Schluss mit einer Gelb-Roten-Karte vom Platz musste. Vegelin hatte kurz nach seiner Einwechslung für ein Foulspiel Gelb gesehen, in der 81. Minute unterstellte ihm der Unparteiische eine Schwalbe als er im Strafraum über den Torwart abhob. "Er hatte keinen Elfmeter gefordert", bewertete Redzepagic diese Reaktion des Schiedsrichters als überzogen.

VfL Nagold: Bubacarr Sanyang, Valentin Asch, Nicolai Brugger (55. Chris Wolfer), Marco Quiskamp, Niklas Schäuffele (65. Perparim Halimi), Matthias Rebmann, Lysander Skoda, Dominik Pedro, Luka Kravoscanec (57. Walter Vegelin), Elias Bürkle, David Weinhardt (52. Burak Tastan).

SV 03 Tübingen: Sascha Kress, Lucas Schreijäg, Kenyan Price, Felix Müller (81. Dennis Hagan), Mario Kuhn, Felix Eggensperger, Florian Kurtz (70. Julian Sinz), Mohammed Arfaoui, Marvin Wohlbold (61. Valentin Scholz), Daniel Genuardi, Marc Poerschke (70. Kosta Tahtsidis).

Tore: 1:0 (14.) Felix Müller; 2:0 (16.) Marcin Wohlbold; 3:0 (34.) Mohammed Arfaoui.

Schiedsrichter: Manuel Mahler, Albino Maxharraj, Luca Goedeckemeyer.

Besonderes Vorkommnis: Walter Vegelin Gelb/Rot (83.)

Zuschauer: 200 .

Trainerstimme

Armin Redzepagic (VfL Nagold):

"Das hat heute schon sehr weh getan! Alle hatten erwartet, dass jetzt in Bestbesetzung ein Ruck durch die Mannschaft geht, aber die hat heute zwei Gesichter gezeigt."