Vier Teilnahmen, immer im Halbfinale, dreimal im Finale – aber nie konnten sie den Titel gewinnen. Das wollen die Junioren des FSV Mainz 05 in diesem Jahr nun endlich ändern. Foto: FSV Mainz 05 Foto: sb

Fußball: Junioren des Bundesligisten streben bei fünfter Teilnahme im Neckartal endlich ersten Erfolg an. Nie Sieger.

Aller guten Dinge sind fünf. Das wird sich zumindest der FSV Mainz 05 denken, der nach drei Finalniederlagen in Oberndorf endlich ganz oben stehen will.

Die Mainzer werden auch in diesem Jahr wieder versuchen werden, das internationale U19-Turnier in Oberndorf zu gewinnen. Bei bislang vier Teilnahmen wurde der Bundesligist dreimal Zweiter und einmal Dritter. Und die letzte Finalniederlage ist noch gar nicht so lang her. Auch letztes Jahr erreichte die sympathische Truppe das Endspiel. Damals gegen den SC Freiburg. In einem packenden Spiel auf Augenhöhe gerieten die 05er erst kurz vor Schluss auf die Verliererstraße – und verloren unglücklich mit 0:1.

Die Mainzer sind seit Jahren für ihre erfolgreiche und exzellente Jugendarbeit bekannt. Rund 200 Kinder und Jugendliche werden in insgesamt zehn Jugendmannschaften ab der U9 sportlich und menschlich ausgebildet. Das Aushängeschild des Nachwuchses sind dabei die U19-Junioren, welche für die Bundesliga unter professionellen Bedingungen trainieren. In der abgelaufenen Saison belegten die Mainzer in der Bundesliga Süd/Südwest den vierten Tabellenplatz.

Gerade für einen Klub wie Mainz 05 stellt die Aus- und Weiterbildung des eigenen Nachwuchses traditionell das Kerngeschäft dar, sind doch große Transfers zur Verstärkung des Profiteams aufgrund der begrenzten finanziellen Rahmenbedingungen kaum zu stemmen.

Die Ausbildungsphilosophie ruht dabei auf drei Säulen. Neben der klassischen Fußballausbildung wird Wert auf eine gute Entwicklung in Schule und Beruf gelegt. Darüber hinaus ist die Entwicklung der Persönlichkeit der jungen Menschen, also die Vermittlung von sozialen und ethischen Werten, ein weiterer Schwerpunkt der Ausbildunh. Nicht umsonst haben die Mainzer durch ihr sympathisches und bescheidenes Auftreten in Oberndorf viele Freunde gewonnen.

Mittlerweile sind zahlreiche Spieler, welche das Mainzer Trikot in Oberndorf getragen haben, Profis geworden. Unter anderem Riedle Baku und Florian Müller, die den Sprung in den Profikader schafften und noch heute bei den 05ern unter Vertrag stehen. Aaron Seydel und David Kinsombi konnten sich beide ihren Traum von einer professionellen Laufbahn bei Holstein Kiel erfüllen. Und ein weiteres prominentes Beispiel: Suat Serdar wechselte zu Saisonbeginn für mehr als 10 Millionen Euro zum Vizemeister FC Schalke 04 – und ist darüber hinaus aktueller U21-Nationalspieler.

Trainiert wird die Mainzer U19-Auswahl in der zweiten Spielzeit von Bo Svensson, einem früheren dänischen Nationalspieler. Svensson trug zwischen 2007 und 2014 in mehr als 100 Pflichtspielen selbst das Mainzer Trikot und hat somit die DNA und die Werte des Vereins verinnerlicht. Auch in der aktuellen Mannschaft stehen einige viel versprechende Talente und Jugend-Nationalspieler aus Luxemburg und Deutschland. Unter ihnen Merveille Papela – zentraler Mittelfeldspieler und Kapitän der deutschen U17-Nationalmannschaft bei der diesjährigen Europameisterschaft.

Die vierte Endspielteilnahme wäre Mainz wahrlich zu gönnen. Ihren Willen, endlich den Titel zu holen, werden die Mainzer allerdings schon in der Gruppenphase unter Beweis stellen müssen. Da warten nämlich mit Inter Mailand, Schalke 04 und dem FC Barcelona echte Brocken.