Eine starke Leistung zeigten Lukas foelsch und die TSG Balingen gegen Tabellenführer SV Waldhof Mannheim. Einzig die Belohnung blieb verwehrt – der Primus siegte am Ende 3:1. Foto: Kara

Regionalliga: Volkwein-Elf bietet Waldhof gut Paroli. Nun wartet Flutlichtspiel gegen VfB Stuttgart II. Mit Video

Nach sechs Heimsiegen in Folge hat es Fußball-Regionalligist TSG Balingen erwischt: Mit 1:3 (1:0) verloren die Eyachstädter gegen den souveränen Tabellenführer SV Waldhof Mannheim und kassierten so ihre zweite Heimniederlage in dieser Saison.

Doch der Liganeuling bot dem Favoriten stark Paroli und durfte sogar lange Zeit auf eine Überraschung hoffen. Denn fast eine Stunde lang führten die Eyachstädter mit 1:0 – Kaan Akkaya hatte die TSG nach 14 Minuten per Foulelfmeter in Führung gebracht, nach dem zuvor Marc Pettenkofer an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht worden war. Und kurz vor der Pause und zu Beginn der zweiten Halbzeit boten sich den Hausherren vor der Rekordkulisse von 3012 Zuschauern in der Balinger Bizerba-Arena gleich mehrfach die Möglichkeit, die Führung auszubauen.

Balingen verpasste jedoch das 2:0, und so kam der Tabellenführer nach einer Standartsituation durch einen Kopfball zum 1:1 von Valmir Sulejmani ins Spiel zurück. Und als die Eyachstädter nach 70 Minuten durch eine gelb-rote Karte für Fabian Kurth dezimiert wurden, nutzten die Waldhöfer die personelle Überzahl, um ihre Klasse auszuspielen. Gian-Luca Korte (73.) und Maurice Deville (77.) trafen zum 3:1.

Verständlich, dass die Balinger Spieler nach dem Schlusspfiff im ersten Augenblick enttäuscht waren. "Wenn man die erste Halbzeit nimmt, waren wir gut im Spiel. Waldhof hatte zwar mehr Ballbesitz, war aber spielerisch nicht so überragend. Ich denke, dass der Mannschaft das Pokalspiel am Mittwochabend noch etwas in den Knochen gesteckt hat. In der zweiten Halbzeit haben wir in den ersten 15 Minuten richtig gut gespielt und hatten sehr gute Torchancen. Wer weiß wie das Spiel gelaufen wäre, wenn wir das 2:0 gemacht hätten. Beim 1:1 hat Mannheim gezeigt, dass das eine Spitzenmannschaft ist. Der Ausgleich hat ihnen noch mal neue Kraft gegeben, und als wir dann in Unterzahl waren, haben sie ihre Qualität und Klasse gezeigt. Waldhof steht nicht ganz umsonst da oben", resümiert der Torschütze zum 1:0, Kaan Akkaya, der selbst noch eine gute Nachricht parat hatte. "Ich habe meinen Vertrag mündlich um zwei weitere Jahre verlängert", teilte der 23-jährige Mittelfeldspieler mit, der bereits seit 2014 in Balingen ist und in dieser Zeit 155 Spiele für die TSG bestritt und dabei 29 Tore erzielte.

"Wir haben bis zum Ausgleich alles reingehauen", sagt Nils Schuon. "Mannheim hatte in der ersten Stunde so gut wie keine Chancen. Da haben wir es richtig gut verteidigt und hatten vorne auch die eine oder andere Chance. Hätten wir da das zweite Tor gemacht, wäre ein Sieg drin gewesen. Aber das ist uns nicht geglückt, und so wurde es schwer. Mannheim hat in Halbzeit zwei aus drei Chancen drei Tore gemacht und gezeigt, dass die Mannschaft in dieser Liga eigentlich nichts zu suchen hat. Wir können aber stolz auf uns sein, denn wir haben alles gegeben."

So sieht es auch Lukas Foelsch. Der 31-Jährige ist nach seiner langen Verletzungspause in bestechender Form, zog in der Balinger Offensive klug die Fäden und leitete gleich mehrere hochkarätige Möglichkeiten der TSG ein.

"In den ersten 60 Minuten waren wir richtig gut und haben Mannheim vor Probleme gestellt. Die 1:0-Führung war verdient. Wir hatten Riesenchancen zum 2:0; die hätten wir machen müssen, um gegen so einen Gegner zu holen. Die Situation zum 1:1 kann immer mal passieren. Nach der gelb-roten Karte haben sie gezeigt was sie drauf haben und es souverän herunter gespielt. Aber wir können erhobenen Hauptes vom Feld gehen", sagt Foelsch, der der TSG Balingen ebenfalls erhalten bleiben wird. Der Blondschopf hat seinen Vertrag um eine Saison verlängert und bleibt damit seinem Heimatverein, für den er bis auf eine einjährige Unterbrechung seit seiner Jugend spielt. "Ich konnte diese Saison aufgrund meiner Verletzung nicht so genießen. Deshalb will ich auch in der nächsten Spielzeit meinen Anteil dazu beitragen."

Doch nun gilt es, die Niederlage gegen Mannheim schnell abzuhaken und das Positive in die nächste Partie am kommenden Freitagabend gegen den VfB Stuttgart II (19 Uhr, Bizerba-Arena) mitzunehmen. Denn die Stuttgarter Bundesligareserve ist eine direkter Konkurrent um den Klassenerhalt, der mit 23 Punkten als 15. auf einem möglichen Abstiegsplatz steht. Zuletzt verloren die Kicker mit dem roten Brustring mit 0:2 Zuhause gegen den SSV Ulm. Im Hinspiel trennten sich der VfB II und Balingen 2:2. "Das wird ein wichtiges Spiel. Mit einem Sieg können wir den VfB weit hinter uns lassen. Das muss das Ziel sein, das wir mit allem was wir haben, verfolgen müssen", so Foelsch.