Benjamin Schumacher (rechts) und die TSG Balingen bekamen Doppel-Torschütze Benedikt Haibt selten in den Griff. Foto: Kienzler Quelle: Unbekannt

FC 08 Villingen – TSG Balingen 4:0 (2:0). So hatten sich die Balinger Spieler und Verantwortlichen den Saisonabschluss sicher nicht vorgestellt: Ausgerechnet im Derby beim abstiegsbedrohten FC Villingen bot die TSG ihre schlechteste Saisonleistung

FC 08 Villingen – TSG Balingen 4:0 (2:0). So hatten sich die Balinger Spieler und Verantwortlichen den Saisonabschluss sicher nicht vorgestellt: Ausgerechnet im Derby beim abstiegsbedrohten FC Villingen bot die TSG ihre schlechteste Saisonleistung und war mit 0:4 noch gut bedient.

Da Trainer Karsten Maier im Urlaub weilte, setzte sich der Coach der zweiten Mannschaft, Stefan Ermantraut, auf die Bank. Er musste auf Nico Willig und den angeschlagenen Kapitän Jörg Schreyeck verzichten und hatte die Mannschaft im Vergleich zur Vorwoche auf mehreren Positionen umgestellt.

Unkonzentriertheiten, Fehlpässe und schwaches Zweikampfverhalten

Doch die TSG war nur in der Anfangsphase ein gleichwertiger Gegner und kam durch einen Schuss des Brasilianers Clayton nach einer Freistoßflanke von Nurullah Güven zur ersten Chance. Doch nach einer Viertelstunde waren alle Balinger Vorhaben Makulatur: Nach einem Freistoß von Christian Jeske von der rechten Seite kam Benjamin Haibt im Strafraum frei zum Kopfball und markierte das 1:0 für die Schwarzwälder.

Der Gegentreffer zeigte Wirkung bei der TSG, der nun nicht mehr viel gelang. Unkonzentriertheiten im Spielaufbau, Fehlpässe und schwaches Zweikampfverhalten ließen die Gastgeber immer mehr die Oberhand gewinnen. Und nach 24 Minuten leistete sich Benjamin Schumacher einen fatalen Rückpass auf Torhüter Julian Hauser, der beim Herauslaufen ausrutschte. Haibt reagierte am schnellsten, l umspielte den TSG-Goalie und schob zum 2:0 ein.

Nach dem Seitenwechsel war kein Balinger Aufbäumen erkennbar

Wer nun mit einer Reaktion der Gäste gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Balingen brachte spielerisch nichts zustande, Richtung Villinger Tor ging es nur mit Freistößen, die aber nichts einbrachten. Und so wären den Hausherren nach 31 Minuten fast das 3:0 gelungen nach einem Schuss von Jeske, doch Goalie Hauser lenkte den Kracher noch an die Latte.

Auch nach dem Seitenwechsel war kein Balinger Aufbäumen erkennbar. Im Gegenteil, nach einem unnötigen Foul am Mittelkreis sah Marc Wissmann die gelb-rote Karte (47.). Villingen kontrollierte das Geschehen und hatte durch Haibt nach 53 Minuten eine weitere gute Gelegenheit. Glück hatte Manuel Pflumm, dass er nach einem Foul an Alexander German nur die gelbe Karte sah (60.). Doch zwei Minuten später wurden die Gäste erneut dezimiert: Clayton sah nach einem Faustschlag ins Gesicht von Tino-Amando Jäger die Rote Karte. Die Verhältnisse waren geklärt, die Partie plätscherte in der Folge dahin.

Völlig freier Novakovic erzielt den 4:0-Endstand

Villingens Coach Arasch Yahjaijan bewies ein glückliches Händchen, als er nach 76 Minuten Alexander Novakovic einwechselte, denn der brachte noch einmal Leben ins Spiel und erzielte nach 85 Minuten mit einem noch abgefälschten Schuss, der sich über Hauser senkte, das 3:0. Aber damit nicht genug: In der 89. Minute setzte sich der Sekunden zuvor eingewechselte Ricardo Spataro auf der rechten Seite durch, passte in den Strafraum, wo Novakovic völlig frei den 4:0-Endstand besorgen durfte.

Damit hatte Villingen den Klassenerhalt geschafft und durfte nach dem Schlusspfiff ausgelassen mit seinen Fans feiern, während die Balinger mit hängenden Köpfen vom Platz schlichen.

FC 08 Villingen: Miletic; Jäger Maus, Bea, D’Incau, Maric, Weißhaar, Link (88. Spataro), German (85. Beha), Jeske (76. Novakovic), Haibt.

TSG Balingen: Hauser; Güven, Taube, Clayton, Dehner (78. Madegwa), Kohle (46. Buchstor), Üner (64. Candan), DiLucia, Pflumm, Schumacher, M. Wissmann.

Tore: 1:0, 2:0 Haibt (16./23.), 3:0, 4:0 Novakovic (85./89.). Schiedsrichter: Andreas Iby (Neuhausen/Filder).

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte für M. Wissmann (B./47.), Rote Karte für Clayton (B./62.).

Von Thomas Hauschel