In einer intensiven Partie zogen Balingens Kapitän Manuel Pflumm und sein Team in Sandhausen mit 0:1 den Kürzeren. Foto: Eibner

Oberliga: Volkwein-Elf verliert erstes Auswärtsspiel der Saison in Sandhausen knapp mit 0:1.

SV Sandhausen II – TSG Balingen 1:0 (0:0). Ohne Zählbares mussten die Oberliga-Fußballer der TSG Balingen die Heimreise von ihrem ersten Auswärtsspiel der Saison in Sandhausen antreten.

In vier Spielen zuvor waren die Eyachstädter gegen die Reserve des Zweitligisten ohne Niederlage geblieben – nun setzte es eine Pleite, die in die Kategorie "unnötig" fällt.

Denn die Eyachstädter zeigten sich gegenüber der Auftaktpartie spielerisch verbessert und kreierten in der intensiven und temporeichen Partie eine Vielzahl von Chancen, die sie allerdings ungenutzt ließen.

Gleich mehrfach fanden die Eyachstädter im starken Sandhausener Torhüter Valentino Jovic ihren Meister. So wie in der 15. Minute, als Daniel Seemann am SVS-Keeper scheiterte. Oder drei Minuten später, als Fabian Kurth nach Doppelpass mit Patrick Lauble zum Abschluss kam – wiederum hieß der Sieger Jovic.

Ihm in nichts nach stand aber auf der Gegenseite Balingens Goalie Julian Hauser, der nach 28 Minuten seine Mannschaft vor einem Rückstand bewahrte, als er gegen José Pierre Vunguidica parierte. Danach war die TSG wieder am Drücker: in der 36. Minute spielte Lauble in den Lauf von Kaan Akkaya, an dessen Schuss Jovic aber noch eine Hand dran brachte und zur Ecke lenkte.

Drei Minuten später erspielte sich die Volkwein-Elf ihre bis dato beste Gelegenheit: Nach einem Ballgewinn von Lauble kam der Ball über Lukas Foelsch und Akkaya zu Seemann, dessen Schuss der Sandhausener Keeper erneut stark parierte. Wenig später war es Lauble, der aus halbrechter Position knapp über das Tor der Gastgeber schoss.

Kurz vor der Pause wurde es für die Eyachstädter brandgefährlich: Ein Freistoß von Vunguidica wurde von der Mauer der Gäste noch leicht abgefälscht, doch mit einem starken Reflex verhinderte Goalie Hauser das 1:0. Dieses hätte eigentlich eine Minute später fallen müssen, nach dem Vunguidica freigespielt worden war und abzog, doch Fabian Fecker klärte auf der Linie. So blieb es zur Pause torlos.

Nach dem Seitenwechsel begann die TSG furios: Zunächst nagelte Seemann den Ball an den Pfosten (46.), dann zwang der Balinger Angreifer nach Zuspiel von Nils Schuon Sandhausens Schlussmann zu einer Faustparade (50.).

Doch mitten in die Balinger Drangphase fiel etwas überraschend der Führungstreffer für die Hausherren: nach einem Ballverlust der TSG wurde Lotli Graidia in halbrechter Position angespielt und versenkte das Leder unhaltbar für Hauser in der langen Ecke zum 1:0.

Der Gegentreffer zeigte seine Wirkung bei den Eyachstädtern, die nun längst nicht mehr so souverän wirkten wir zuvor. Die TSG agierte nun etwas hektischer im Spielaufbau und kam nicht mehr zu so vielen Möglichkeiten. Dennoch hätten der eingewechselte Marc Pettenkofer (84.) und Seemann (88.) den verdienten Ausgleich erzielen können – aber Sandhausens Torhüter Jovic sicherte seiner Mannschaft den knappen Erfolg.

Viel Zeit um die Wunden zu lecken bleibt den Balinger Spielern nicht; bereits am Mittwochabend steht um 18.30 Uhr das zweiten Heimspiel gegen die Neckarsulmer Sportunion an.

SV Sandhausen II: Jovic; Jindra, Stadler, Schilling, Dahlke (84. Hauk), Stiefler, Bauer, Jansen (69. R. Weber), Vunguidica (69. Antlitz), Graidia, T. Weber.

TSG Balingen: Hauser; Kurth (67. Scherer), Pflumm, Fecker (81. Schmitz), Guarino, Schreyeck (67. Eisele), Schuon, Foelsch, Akkaya (58. Pettenkofer), Lauble, Seemann.

Tor: 1:0 Graidia (53.).

Schiedsrichter: Andreas Iby (Neuhausen).

Zuschauer: 150.

Trainerstimme

Ralf Volkwein (TSG Balingen)

"Wenn man keine Tore macht und dabei die Konsequenz im letzten Drittel vermissen lässt, dann kann man auch keine Punkte holen. Die Chancen für ein bis mehrere Buden waren da. Allerdings hatte auch zwei dicke Möglichkeiten in der ersten Halbzeit. Das hätte dann auch anders laufen können. Wir hatten alleine in der ersten Hälfte über zehn Standardsituationen, die wir auch gut ausgeführt haben; allerdings fehlte es dann an der letzten Konsequenz im Abschluss. Dort müssen wir uns noch gewaltig steigern. Sandhausen hat so gespielt, wir es erwartet haben. Wir sind beim 0:1 für blöde Fehler bestraft worden.

Hinzu kam, dass vor dem Tor Daniel Seemann draußen verletzungsbedingt behandelt werden musste, und so die Ordnung kurzzeitig nicht gestimmt hat. Nach dem Rückstand sind wir etwas hektisch geworden und haben einige falsche Entscheidungen getroffen. Klar waren wir nach dem Spiel alle enttäuscht. Aber die Köpfe werden schnell wieder nach oben gehen, da die Leistung ja in Ordnung war. Wir werden jetzt aber vor dem Spiel am Mittwoch gegen Neckarsulm kein Trübsal blasen. Positiv war, dass wir die Chancen zahlreich heraus gespielt haben. Nur müssen wir sie eben auch nutzen.

Neckarsulm kommt am Mittwoch als Tabellenführer, da haben wir nichts zu verlieren. Trotzdem wollen wir unseren Teil dazu beitragen, dass es ein enges Spiel wird. Die englische Woche kommt uns nicht ungelegen, da gibt es keine Zeit, um lange zu grübeln, sondern es geht direkt weiter."

Spieler des Tages

Daniel Seemann

Auch in seinem zweiten Oberligaspiel für die TSG Balingen hat Daniel Seemann unter Beweis gestellt, dass er eine Bereicherung für das Angriffsspiel der Eyachstädter darstellt. Der 25-jährige Neuzugang präsentierte sich auch in Sandhausen lauf- und kampfstark und erspielte sich zahlreiche gute Torchancen; scheiterte dabei aber ebenso wie seine Teamkollegen am starken Sandhausener Schlussmann Valentino Jovic, so dass det TSG am Ende ein verdienter Punktgewinn am Hardtwald verwehrt blieb.