Jubel bei der TSG Balingen: Am 12. Spieltag übernimmt der Oberligist die Tabellenführung. Foto: Kara

Oberliga BW: Eyachstädter siegen gegen Weinheim in heimischer Bizerba-Arena mit 3:1. Mit Video

TSG Balingen – TSG 1862/09 Weinheim 3:1 (1:0). Mit einem 3:1-Sieg gegen den Tabellenletzten haben die Oberliga-Fußballer der TSG Balingen die Gunst der Stunde genutzt und haben die Führung im baden-württembergischen Oberhaus übernommen.

Die 630 Zuschauer in der Balinger Bizerba-Arena erlebten eine Heimmannschaft, die gegen tief stehende Gäste von Beginn an das Kommando übernahm und sich mit prima Kombinationen Chancen erspielte.

So wie in der 14. Minute, als der Ball über mehrere Stationen lief, ehe Kaan Akkaya vor das Tor flankte, wo Sascha Eisele den Ball direkt nahm, aber übers Tor schoss. Oder in der 20. Minute, als Lukas Foelsch aus 16 Metern abzog, Weinheims Goalie Marc Burger den Ball prallen ließ, der direkt vor Akkaya landete. Doch der zögerte zu lange, so dass Burger zum Nachfassen kam und den Ball sicherte.

In der 27. Minute kamen die Gäste das einzige Mal in Durchgang eins vor das Balinger Gehäuse: Nico Königsmann flankte in den Strafraum, wo Yannick Schneider zum Kopfball kam, das Leder aber das Gehäuse setzte.

Danach spielte nur Balingen und kam dem Führungstreffer immer näher: Zunächst schoss Patrick Lauble aus guter Position über das Tor (30.), dann kam der Balinger Torjäger im Strafraum zu Fall (32.) – der von den Fans geforderte Elfmeterpfiff blieb aber aus, dann scheiterten Foelsch und Lauble an Burger (33.), und nach einem Freistoß von Akkaya köpfte Matthias Schmid das Leder an den Pfosten (35.). Doch dann war es endlich soweit: Nach einem Foul an Lauble entschied Schiedsrichter Stefan Fimpel (Bad Wimpfen) auf Elfmeter, den Kapitän Manuel Pflumm souverän zur verdienten 1:0-Führung verwandelte.

Zur Pause hätten die Eyachstädter eigentlich höher führen müssen, doch das holten sie im zweiten Durchgang nach: Gerade Mal zwei Minuten waren gespielt, als sich Eisele im Strafraum gut durchsetzte und ablegte auf Hannes Scherer, der mit einem strammen Schuss in die lange Ecke das 2:0 erzielte. Balingen blieb auch danach spielbestimmend und erspielte sich weitere gute Gelegenheiten. In der 74. Minute dann die Entscheidung: Nils Schuon passte auf Daniel Seemann, der in den Lauf des eingewechselten Marc Pettenkofer spielte, der zum 3:0 abschloss. Damit war der Drops gelutscht; nur ein Schönheitsfehler war das 3:1 (76.) von Yigzaw Tesfagaber, der sich gut gegen drei Balinger durchsetzte und den Ehrentreffer für die Gäste erzielte.

In den restlichen Minuten schaukelte Balingen die Führung souverän über die Zeit und holte so den achten Sieg.

Trainerstimmen

Ralf Volkwein (TSG Balingen):

"Wir sind zufrieden mit dem 3:1 und den drei Punkten. Die Tabellensituation könnte auch schlechter sein. Aus Trainersicht bin ich aber mit den 90 Minuten nicht ganz zufrieden. Denn wir waren zu Beginn zwar dominant, aber unser Passspiel war zu schlecht. Zudem hatten wir neben dem Elfmeter drei klare Situationen, in denen wir aber die falsche Entscheidung getroffen haben. Wenn ich vorne mitmischen will, muss ich solche Dinger machen. Gegen einen anderen Gegner wäre das vielleicht bestraft worden. Nach dem 1:0 haben wir komplett aufgehört mit Fußballspielen in der ersten Halbzeit. Wir sind mit dem frühen 2:0 gut aus der Pause gekommen und haben auch das 3:0 gemacht. Danach haben wir Standfußball geboten, es war zu wenig Bewegung im Spiel. Insgesamt war es ein verdienter Sieg, aber am Wochenende beim Bahlinger SC und danach gegen Ravensburg dürfen wir uns solche Dinger nicht leisten. Da müssen wir wacher und konsequenter sein, und effizienter sein."

Christian Schmitt (TSG Weinheim):

"Es war ein verdienter Sieg für die TSG Balingen. Wir hatten uns einiges vorgenommen und einiges auf dem Plan, das aber nicht aufgegangen ist. Doch ich kann meiner jungen Mannschaft, der noch die Erfahrung fehlt, keinen Vorwurf machen. Sie haben sich gewehrt im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Das 1:0 war ein verdienter Elfmeter. Das Tor hätte aber schon vorher fallen können. In der Pause haben wir uns vorgenommen, lange dagegen zu halten, um ein weiteres Tor zu vermeiden. Das hatte sich dann nach zwei Minuten bereits erledigt."

Spieler des Tages

Marc Pettenkofer

Mehrere Wochen musste Marc Pettenkofer pausieren, nach dem er von einem Auto angefahren worden war. Doch nun kehrte 23-Jährige im Spiel gegen die TSG Weinheim zurück. Für „Pette“ war es ein Comeback nach Maß: In der 54. Minute für Fabian Kurth eingewechselt, sorgte er für Tempo auf den rechten Flügel und sorgte mit dem 3:0 in der 74. Minute für die Entscheidung. "Den Unfall habe ich gut überstanden; die Prellungen haben noch ein bisschen geschmerzt. Aber soweit geht es mir gut", sagt Pettenkofer. "Wir haben es uns selbst etwas schwer gemacht, da wir die Chancen in Halbzeit ein nicht konsequent genutzt haben. Dadurch ist Weinheim im Spiel geblieben. Aber am Ende war es ein verdienter Sieg."