Trainer Ralf Volkwein freut sich auf die zweite Saison in der Regionallige Südwest. Foto: Kara

Regionalliga: Ziel lautet Platz 13 oder besser. Sieben neue Spieler unter Trainer Ralf Volkwein.  

Es geht wieder los: Am kommenden Samstag, 27. Juli, starten die Fußballer der TSG Balingen mit einem Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt in ihre zweite Saison in der Regionalliga Südwest. Vor der Auftaktpartie äußert sich der Balinger Cheftrainer Ralf Volkwein im Gespräch mit dem Schwarzwälder Bote zur Saisonvorbereitung und den Zielen für die neue Spielzeit.

Herr Volkwein, wie waren Sie mit der Vorbereitung auf die neue Saison ingesamt zufrieden?

Es waren noch Schwankungen drin; aber das ist ganz normal. Zumal wir nie genau wussten, in welcher Phase sich unsere Testgegner befinden. Defensiv haben wir uns von Woche zu Woche stabilisiert in den Spielen. Mit sieben Neuzugängen hatten wir deutlich mehr neue Spieler zu integrieren als in den Jahren zuvor, das war ein deutlicher größerer Umbruch als in der Vergangenheit. Und wenn man dann deutlich weniger Trainingseinheiten zur Verfügung hat, als die Profimannschaften bei uns in der Liga, dauert es einfach etwas länger. Deshalb haben wir im Spiel nach vorne auch noch Luft nach oben; es geht eben nicht von heute auf morgen bis die Automatismen greifen. Aber das ist völlig normal, es braucht mehr Zeit, bis die Mannschaft eingespielt ist. Die Entwicklung wird deshalb auch mit dem Saisonstart nicht abgeschlossen sein, das dauert sicherlich noch einige Wochen.

Haben sich die sieben Neuzugänge schnell in die Mannschaft integriert?

Auf jeden Fall. Menschlich sind die Jungs alle top und passen in unser Team. Die Neuen kommen aus verschiedenen Bereichen. Jonas Fritschi, Ivan Cabraja und Lukas Glaser kommen aus Nachwuchsleistungszentren. Für die Drei sind die Trainingsbedingungen in Balingen ebenso eine Umstellung wie auch für Marco Gaiser, der in Homburg tagsüber trainiert hat, während wir nur am Abend, dafür aber in längeren Einheiten trainieren. Auch Dennis Epstein ist als Ex-Profi einen anderen Trainings-Rythmus gewohnt. Zudem müssen die Neuen noch die Art und Weise wie wir Fußball spielen noch verinnerlichen. Aber bislang haben sich alle sehr gut integriert, und wir sind froh, dass wir sie haben. Wir sind optimistisch, dass wir alles in die richtige Spur bekommen werden.

Eine Fußballer-Floskel besagt, das zweite Jahr in einer neuen Liga sei für eine Mannschaft das Schwerste. Was gibt Ihnen Hoffnungen, das dies bei Ihrem Team nicht zutrifft?

Für uns war jedes Jahr schwer; in der Oberliga war es genau so ein Kampf, wie in unserer ersten Saison in der Regionalliga. Die neue Runde wird genau so hart. Es kommen vier neue Vereine hinzu, die die gleiche Euphorie mitbringen wie wir in der Vorsaison; der VfR Aalen ist von oben gekommen. Nach dem Umbruch geht es für uns wieder rein um den Klassenerhalt. Unser klares Ziel ist platz 13 oder besser.

Die Vereine in der Regionalliga Südwest haben in der Sommerpause mächtig aufgerüstet. Wer sind für Sie die Favoriten im Kampf um den Titel?

Das sind die üblichen Verdächtigen. Vizemeister 1. FC Saarbrücken hat in den vergangenen Jahren immer oben mitgespielt, es aber nicht geschafft aufzusteigen. Der FC baut nicht nur ein neue Stadion, sondern hat auch kräftig investiert, um nach oben zu kommen. Auch die Kickers aus Offenbach haben sich hochkarätig verstärkt und wollen wieder vorne mitmischen. Auch der Vorjahresdritte FC Homburg hat qualitativ sehr gut nachgelegt; gleiches gilt auch für die SV Elversberg und den TSV Steinbach-Haiger, die alle zu den Titelanwärtern zu rechnen sind und diesen Anspruch auch haben. Ich denke, es wird eine spannende Saison, in der ich Saarbrücken im Titelkampf leicht im Vorteil sehe.

Wer sind für sie die Kandidaten, die mit Ihrer Mannschaft um den Klassenerhalt kämpfen werden?

Wir schauen da nur auf uns, denn alles andere können wir nicht beeinflußen. In der vergangenen Runde hat es sowohl Aufsteiger als auch arrivierte Mannschaften wie die U23 des VfB Stuttgart erwischt. Es wäre alles andere als okay, wenn wir in unserer Situation als TSG Balingen, einige Mannschaften als Abstiegskandidaten abstempeln würden. Wir wollen die Klasse halten und fünf Mannschaften hinter uns lassen. Welche das sein werden, falls es so kommen sollte, das ist Zukunftsmusik.   Die Fragen stellte Thomas Hauschel.

Übersicht: Die Neuen

Mit sieben neuen Spielern geht die TSG Balingen in die neue Saison. Wir stellen sie vor:

Marco Gaiser (Mittelfeld)

spielte zuletzt beim Ligakonkurrenten FC 08 Homburg.Der 26-jährige Mittelfeldspieler stammt aus Tübingen und spielte vor seiner Zeit beim FC für den SSV Reutlingen, den VfB Stuttgart und die Stuttgarter Kickers. In derVoirsaison kam Gaiser 20 Mal zum Einsatz – und erzielte ein Tor: das 2:2 gegen Balingen.

Jonas Vogler (Innenverteidiger)

kommt vom Oberligisten SSV Reutlingen an die Eyach. Der 22-jährige Innenverteidiger ist der Bruder des Ex-Balingers Stefan Vogler und soll im Abwehrzentrum der TSG für Stabilität sorgen. Trotz seiner jungen Jahre kann er auch auf Erfahrung aus über 100 Verbands- und Oberligaspielen zurückblicken.

Tobias Dierberger (Angriff)

verstärkt die »Abteilung Attacke« bei der TSG Balingen. Der 23-jährige Angreifer kommt vom Verbandsligisten TSG Tübingen, für die in den vergangenen zwei Spielzeiten 47 Partien in der Verbandsliga und erzielte dabei elf Tore. Der gebürtige Rottenburger war schon im Nachwuchsbereich für Balingen am Ball.

Denis Epstein (Offensivspieler)

kommt von PAS Lamia in Griechenland. Seine Karriere führte den gebürtigen Kölner über RW Essen und Kickers Offenbach auch nach Griechenland zu Iraklis Saloniki. Nach einem Intermezzo beim FSV Frankfurt (2013 bis 2016) kehrte der 33-jährige Offensivspieler nach Hellas zurück, von wo er nun zur TSG stieß.

Ivan Cabraja (Mittelfeld)

Aus der A-Jugend des VfB Stuttgart kehrt der 18-jährige Mittelfeldspieler Ivan Cabraja nach Balingen zurück. Bereits in der B-Jugend hatte er das TSG-Trikot getragen. Als Spieler des jüngeren Jahrgangs kam er in der A-Jugend des VfB Stuttgart unter Trainer Nico Willig auf sechs Einsätze in der U19-Bundesliga.

Lukas Glaser (Linksverteidiger)

19-jährige Linksverteidiger mit Wurzeln in Reutlingen spielte zuletzt bei den A-Junioren des Zweitligisten 1. FC Heidenheim in der U19-Bundesliga, wo der Linksfuß, der in den vergangenen zwei Spielzeiten 21 Bundesligaeinsätze verzeichnete und dabei zwei Tore für seine Mannschaft erzielte.

Jonas Fritschi (Verteidiger)

ist ein weiterer Youngster für die hinteren Regionen bei der TSG. Der 19-jährige Defensivspieler kommt aus der U19 des SC Freiburg für die er 33 Partien bestritt und einen Treffer erzielte. Fritschi erlernte in Donaueschingen das Kicken und wechselte über den FC Radolfzell zu den B-Junioren des SC.

Jan Lindenmair (Geschäftsführer)

Ebenfalls neu bei der TSG Balingen ist der Geschäftsführer. Der 40-jährige Sportwissenschaftler aus Stuttgart hat dieses Amt Anfang Juli bei den Eyachstädtern übernommen. Zu den Kernaufgaben Lindenmairs in Balingen neben dem Sponsoring und Marketing auch die Professionalisierung des Vereins.