Foto: A2/Hartenfelser

Regionalliga: Aufsteiger beim Auswärtsspiel. Mannschaft schafft unerwartetes Unentschieden.

Wieder nicht gewonnen, dafür aber einen Achtungserfolg erzielt: Beim großen Favoriten Kickers Offenbach erreichte die TSG Balingen in der Fußball-Regionalliga ein 1:1(0:1)-Unentschieden.

Zwar war es für die Eyachstädter – das Verbandspokal-Aus gegen Albstadt mit eingerechnet – bereits das siebte sieglose Spiel in Folge, doch macht die Art und Weise, wie die TSG den Rückstand wegsteckte, durchaus Mut für die kommenden Aufgaben.

"Wenn du als Aufsteiger in Offenbach ein 0:1 aufholst, muss ich vor der Mannschaft den Hut ziehen", sagte TSG-Kapitän Manuel Pflumm nach dem Spiel. "Wir sind mit dem Punkt zufrieden."

Der Balinger Trainer Ralf Volkwein hatte vor dem Spiel angekündigt, besonderes Augenmerk auf die Defensive legen zu wollen. Und so kam es, dass die Balinger sich in den ersten Minuten regelrecht einmauerten. Sieben bis acht Spieler waren um den eigenen Strafraum postiert, anstatt sich aus der Abwehr heraus zu kombinieren gab es nur Befreiungsschläge.

Torwart Julian Hauser wurde am Ende des Spiels verletzt. In den Schlussminuten stand deshalb Verteidiger Matthias Schmitz im Tor.

Da Offenbach in dieser Phase drückend überlegen war, aber nach ganz vorne ideenlos wirkte, entwickelte sich ein regelrechtes Pingpong-Spiel. Bis in der 20. Minute die TSG einmal nicht aufpasste: Da gelang es Niklas Hecht-Zirpel mit einem herausragenden Pass gleich mehrere Balinger alt aussehen zu lassen. Dann ließ Ko Sawada auch noch Verteidiger Matthias Schmitz aussteigen und traf zur 1:0-Führung.

Das Gegentor wirkte wie eine Hallo-Wach-Pille für die Eyachstädter, die nun endlich nach vorne auch etwas mehr taten und das Spiel damit attraktiver gestalteten. Zumal die Hessen auf Angriffe ihres Gastes gar nicht eingestellt und regelrecht überrumpelt wirkten. "Der OFC hat dann nachgelassen", befand Stefan Vogler, dass auch die Platzherren ihren Teil dazu beitrugen, dass die Gäste nun besser ins Spiel kamen. Marc Pettenkofer hatte die Gelegenheit zum Ausgleich, entschied sich aber nach einem langen Ball von Nils Schuon für die falsche Variante: Alleine auf Torwart Daniel Endres zulaufend versuchte er von der rechten Strafraumseite noch mal auf Hannes Scherer querzulegen – der Offenbacher Verteidiger Julian Scheffler rettete aber (26.). Vier Minuten später scheiterte Pettenkofer erneut, diesmal machte sich der Offenbacher Keeper Endres lang und lenkte dessen Kopfball noch über die Latte.

In der zweiten Halbzeit war die TSG weiter bemüht, den Ausgleich zu erzielen, die ganz große Chance wollte sich aber nicht ergeben. Bis dann in der 83. Minute das Glück für die Eyachstädter Pate stand: Nach einer Hereingabe in den Strafraum ging OFC-Verteidiger Jan Hendrik Marx gegen Kaan Akkaya bei einer eher ungefährlichen Situation schon an der Torauslinie zu ungestüm zu Werke, Schiedsrichter Patrick Kessel entschied sofort auf Strafstoß. Pflumm ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte souverän in die linke Torecke. Zum Ende des Spiels waren die Balinger dem Siegtreffer sogar näher als die Offenbacher, die sich mit zunehmender Spieldauer immer mehr Pfiffe ihres Publikums – 5273 Zuschauer waren an den Bieberer Berg gepilgert – anhören mussten. Und doch mussten die Eyachstädter zum Schluss noch mal einen bangen Moment überstehen: Nach einer Flanke verletzte sich Torwart Julian Hauser beim Hochspringen gegen Benjamin Kirchhoff am Kopf und musste raus.

Da das Wechselkontingent schon erschöpft war, musste sich Innenverteidiger Matthias Schmitz zwischen die Pfosten stellen. Es brannte jedoch nichts mehr an. Für Vogler kam das nicht überraschend. "Der Matze ist im Training ab und zu im Tor", verriet er nach dem Spiel. "Ich hatte bei ihm ein gutes Gefühl