Daniel Seemann gelang der Siegtreffer. Foto: Kara

Regionalliga: Volkwein-Elf bezwingt SC Hessen Dreieich mit 2:1. Vogler lässt Hundertprozentige liegen. Mit Video

TSG Balingen – SC Hessen Dreieich 2:1 (0:0). Auftakt geglückt: Mit dem 2:1-Erfolg gegen Mitaufsteiger Dreieich haben die Balinger Regionalliga-Kicker nicht nur einen prima Start in die Rest-Rückrunde hingelegt, sondern auch einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt distanziert.

Mann des Tages war Joker Daniel Seemann, der eine Minute nach seiner Einwechslung den 2:1-Siegtreffer erzielte. "Ich bin mega-happy, dass mir das Tor zum Sieg geglückt ist. Das haben die Jungs verdient", sagt der 27-Jährige und betont: "Das war sehr wichtig, dass wir gut aus den Startlöchern gekommen sind."

Dabei mussten die Eyachstädter auf ihren Kapitän verzichten: Manuel Pflumm musste mit einer Angina passen. Für beide Teams war es das erste Pflichtspiel nach der Winterpause, und so war die erste Halbzeit über weite Strecken zerfahren.

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Vor 1300 Zuschauern erwischten die Gäste den besseren Start; dennoch hätte die TSG nach sieben Minuten in Führung gehen müssen, als Hannes Scherer schön freigespielt wurde, alleine Richtung Tor marschierte und abzog. Doch SC-Keeper Pierre Kleinheider verhinderte mit einer Fußparade einen Rückstand seiner Mannschaft.

Dreieich wirkte in den ersten 20 Minuten agiler und strukturierter. So köpfte Denis Streker nach einer Ecke von Toni Reljic nur knapp drüber (20.). Mit zunehmenderDauer fand Balingen aber besser in die Partie. In der 22. Minute strich nach einem Freistoß von Nils Schuon ein Kopfball von Matthias Schmitz nur knapp drüber (22.). In der 34. Minute eroberte Vogler den Ball am Dreieicher Strafraum und legte zurück auf Scherer, der über den Ball schlug; Adrian Müller haute den Nachschuss drüber.

Kurz vor der Pause legte Reljic zurück auf Hesse, der knapp am langen Pfosten vorbei schoss (43.). Im Gegenzug flankte Sascha Eisele in den Strafraum zu Vogler der haarscharf vorbei köpfte. So ging es torlos in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel erwischte Dreieich den besseren Start; die 1:0-Führung fiel aber trotzdem aus dem Nichts und dank tatkräftiger Balinger Unterstützung: Schmitz vertändelte im Mittelfeld den Ball gegen Reljic, der passte e zum eingewechselten Hugo Colella, der freie Bahn hatte und TSG-Goalie Julian Hauser zum 0:1 (54.) überwand.

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Davon ließ sich die TSG aber nicht aus der Fassung bringen. Die Eyachstädter nahmen die Partie in die Hand und drängten auf den Ausgleich. Nur fünf Minuten später war es soweit. Nach einem Foul an Scherer gab es einen Freistoß an der linken Strafraumgrenze, den Schuon um die Mauer herum in die kurze Ecke zum 1:1 versenkte. "Wir haben zuvor viele Flanken in den Strafraum geschlagen und sind nicht zum Kopfball gekommen. Da habe ich mir gedacht, ich probiere es mal direkt", erklärt der Torschütze seinen "Geniestreich".

Balingen war nun die tonangebende Mannschaft und kam immer wieder zu Chancen durch Vogler und den eingewechselten Patrick Lauble, die in der Offensive kräftig wirbelten. So wie in der 76. Minute, als Lauble auf der linken Seite den Turbo einschaltete und von der Grundlinie quer legte zu Vogler, der den Ball aus einem Meter an die Latte zu nageln. Das hätte das 2:1 sein müssen! Wenig später eroberte Eisele den Ball passte nach links zu Lauble, der aber aus guter Position am Tor vorbei schoss.

TSG-Cheftrainer Ralf Volkwein bewies in der Schlussphase ein glückliches Händchen, als er auf Rat von Co-Trainer Rainer Huss für Vogler nach 86 Minuten Daniel Seemann brachte.

Der Balinger Angreifer war gerade mal eine Minute im Spiel, als Marc Pettenkofer bei einem Zuspiel auf Constant Djakpa an der rechten Strafraumgrenze gut antizipierte , dem Ex-Bundesligaspieler der Hessen den Ball abluchste und präzise in den Strafraum zu Seemann flankte, der mit einem Drehschuss in den Winkel den 2:1-Siegtreffer für Balingen besorgte. "Ich habe den Ball im Strafraum mit links angenommen und ihn dann mit rechts aus der Drehung ins Tor geschossen. Das war einer meiner genialsten Momente", sagte der überglückliche Joker, der danach mit der gesamten Haupttribüne den Dreier der TSG Balingen lautstark bejubelte. Damit war der siebte Sieg perfekt!

Trainerstimmen

Ralf Volkwein (TSG Balingen):

"Es war aufgrund der Tabellensituation und der Platzverhältnisse kein einfaches Spiel. Dreieich hat es zunächst etwas besser gemacht. Es hat 20 Minuten gedauert, bis wir in die Partie gekommen sind. In der zweiten Halbzeit haben wir dem Gegner ein Geschenk zum 0:1 gemacht. Doch die Jungs haben Moral gezeigt und sich rein gebissen. Aufgrund der Chancen war es kein unverdienter Sieg."

Rudi Bommer (SC Hessen Dreieich):

"Bis zum 1:0 waren wir ganz gut im Spiel. Es war jetzt nicht das tolle Fußballspiel; auf dem Platz hier war es Kick and Rush. Es gab viele hohe Bälle, die wir verteidigen mussten und wir mussten auch auf die zweiten Bälle gehen. Doch nach dem 1:0 haben wir unverständlicherweise einen Gang zurückgeschaltet. Die TSG hat uns nach dem 1:0 beherrscht und auch verdient gewonnen."