TSG Balingen II zieht die Reißleine

Oberle und Söll, die schon nach der Winterpause angekündigt hatten, dass sie am Saisonende aufhören werden, waren am Montagabend von ihren Ämtern entbunden worden. Vorausgegangen war am Samstag eine 0:2-Niederlage beim Tabellenzweiten FV Rot-Weiß Weiler, der die Balinger Zweite auf den vorletzten Tabellenplatz abrutschen ließ.

Denn die Punktausbeute fiel nach der Winterpause für die Eyachstädter bislang mau aus: aus sieben Begegnungen holte die TSG II nur fünf Punkte. "Wir sind deshalb überein gekommen, mit einem Trainerwechsel neue Impulse zu setzen, denn wir wollen mit aller Macht noch den Klassenerhalt schaffen", sagt der Spielleiter der TSG II, Nicco Walter, wenngleich die Niederlage in Weiler nicht die Ursache war. "Dort haben wir unter diesen Voraussetzungen das beste aus der Situation gemacht", weiß Walter. Denn die Balinger Zweite war nur mit elf Spielern ins Allgäu gefahren, und als sich zwei Akteure verletzten, waren diese gezwungen, durchzuspielen.

"Das war schon unglücklich, von der U19 konnten wir im Vorfeld keine Spieler bekommen, da sich die Mannschaft auf das wichtige Spiel am Sonntag bei Spitzenreiter SV Zimmern vorbereitet hat, und die Oberligamannschaft weilte auf einem Ausflug in Stuttgart und war so auch nicht in der Lage, Spieler abzugeben. Mitte der Woche hatten wir auch noch 14 Spieler im Kader, am Samstag waren es nur noch elf", schildert der Spielleiter die prekäre Situation. "Aber ich hoffe, dass nun alle im Verein kapiert haben, um was es geht. Wir haben noch neun Spiele, davon sechs Heimspiele, in denen es gilt, viele Punkte zu sammeln, um in der Landesliga zu bleiben. Sollte die erste Mannschaft in die Regionalliga aufsteigen und die Zweite in die Bezirksliga runter, wäre die Kluft zu groß", weiß Walter.

Richten soll es nun der bisherige U17-Trainer Alexander Schreiner, der mit seiner Mannschaft in der Oberliga vorzeitig den Klassenerhalt geschafft hat. "Er ist seit Jahren einer der besten Jugendtrainer, die wir im Verein haben. Seit sieben Jahren hat er es geschafft, die U17 in der Oberliga zu halten", ist Walter überzeugt, dass Schreiner das Team vor dem Abstieg bewahren kann. "Alex kennt sich aus mit Drucksituationen, kann gut mit jungen Spielern und hat viel Erfahrung in Sachen Ansprache und Coaching."

Schreiner wird bis zum Saisonende neben der U17 auch die U23 betreuen, die dann in der neuen Spielzeit Joachim Koch als Trainer übernehmen wird (wir haben berichtet) – und dies möglichst in der Landesliga. "Es sind jetzt noch 27 Punkte zu vergeben, und davon wollen wir so viele wie möglich holen", sagt Walter. "Wir haben nun drei Heimspiele in Folge gegen den SV Kehlen, den TSV Heimenkirch und den FV Olympia Laupheim, aus denen wir mindesten sechs Punkte holen wollen. Gelingt uns das, sieht unsere Situation auch wieder besser aus", ist sich der Balinger Spielleiter sicher, "deshalb gilt die Konzentration den nächsten Spielen."

"Jetzt gilt es, erst einmal einen gemeinsamen Fahrplan zu erstellen und zu schauen, wann wo welche Mannschaft spielt, um entsprechend Spieler abstellen zu können", sagt der neue Trainer Alexander Schreiner, "Wenn wir den Klassenerhalt schaffen wollen, müssen nicht nur die Spieler, sondern der ganze Verein an einem Strang ziehen. Denn nur gemeinsam können wir es reißen." Er werde sich in den nächsten sechs Wochen zwar weiterhin um die U17 kümmern, sein Hauptaugenmerk gelte nun der U23. "Die Qualität in der Mannschaft ist vorhanden. Nun gilt es für alle, sich in den Dienst des Teams zu stellen", fordert Schreiner, der die Balinger Zweite nun in den nächsten Tagen auf das wichtige Heimspiel am kommenden Samstag gegen den SV Kehlen vorbereiten wird.