TSG-Kapitän Manuel Pflumm zeigt es an: Die Nummer eins in der Oberliga sind wir! Nach der vorzeitigen Meisterschaft waren bei allen Spielern die Emotionen groß. Foto: Kara

Oberliga:  Trainer Ralf Volkwein und seine Mannschaft genießen Meisterschaft. Mit Video

Der Deckel ist drauf, das Feiern kann beginnen: Ausgelassen bejubelten die Fußballer der TSG Balingen ihren Titelgewinn nach dem 4:0-Sieg gegen den FSV Bissingen.

Rauchbomben in rot und schwarz waberten nach dem Abpfiff über den Platz, mittendrin die frisch gebackenen Meister-Kicker, die mit der obligatorischen Bier-Dusche für ihren Trainer Ralf Volkwein und Sprechgesängen ihren Triumph feierten.

"Die Erleichterung ist groß", gesteht Kapitän Manuel Pflumm ein, "die nächste Nacht kann ich endlich mal wieder gut schlafen. Nach dem 1:1 am Mittwoch war es etwas schwierig, aber das gehört zum Fußball dazu. Das 2:2 von Villingen am Freitagabend in Reutlingen hat sein Übriges dazu getan. Vor dem Spiel gegen Bissingen mussten die Trainer nicht viel sagen. Wir wollten das Ding durchziehen, und das ist unsgeglückt. Das war eine überragende Leistung. Wir waren sehr effektiv, hatten super Spielzüge drin und haben nie etwas aufkommen lassen."

Als Schlüssel für die erfolgreiche Saison sieht der Balinger Spielführer den Zusammenhalt der Mannschaft. "Die meisten von uns spielen seit sieben, acht Jahren zusammen, die Neuzugänge in den vergangenen Spielzeiten haben gut eingeschlagen. Wir sind nicht nur auf dem Platz eine Mannschaft, sondern machen auch sonst sehr viel zusammen; jeder weiß, wie der andere tickt. Der Teamgeist war unser großes Plus, und wir genießen jetzt den Augenblick", sagt Pflumm, der sich auf seine erste Saison in der Regionalliga freut: "Ich hätte zweimal die Gelegenheit gehabt, Regionalliga zu spielen, bin aber in Balingen geblieben. Jetzt mit meinem Verein, der TSG – ich bin seit elf Jahren hier und habe nie an einen Wechsel gedacht – in die Regionalliga aufzusteigen, das ist schon etwas ganz Besonderes."

"Das ist schon unbeschreiblich und kaum in Worte zu fassen, wenn man mit seinem Heimatverein aufsteigt", sagt Lukas Foelsch. Der 30-Jährige hat von 2009 bis 2011 ja schon Regionalliga-Erfahrung beim VfR Aalen gesammelt. "Wir hatten es vor der Saison nicht auf dem Schirm, dass es klappen könnte, und dass es nun Wirklichkeit geworden ist, das ist unbeschreiblich. Und dann noch mit so einem Spiel gegen so einen Gegner; das ist einfach nur Wahnsinn."

Mit 33 Jahren noch einmal in der Regionalliga zurück ist Jörg Schreyeck, der von 2010 bis 2015 vier Spielzeiten mit dem SC Pfullendorf spielte, ehe er zur TSG zurückkehrte. "Das ist schon geil, wie die Mannschaft das gemacht hat. Ich bin richtig stolz auf alle Jungs. Wenn man gegen den Tabellenvierten 4:0 gewinnt, hat man es auch verdient", lobt der Routinier seine Mitspieler. Ausschlaggebend für den Erfolg war nach Ansicht Schreyecks, "dass wir einen breiten und ausgeglichenen Kader haben und jeder dem anderen den Erfolg gegönnt hat, auch wenn er selbst nicht gespielt hat." Der Mittelfeldspieler freut sich auf die vierte Liga: "Das wird sehr intensiv und die Wege auch länger, wenn man älter ist. Aber das wird noch geil, in den ganzen tollen Stadien zu spielen, ich kenne es ja bereits."

"So einen Aufstieg muss man genießen. Das ist einfach Gänsehaut pur, wenn man sieht, wie alle hier Gas geben", sagt Fabian Fecker, "diese Mannschaft ist einfach der Wahnsinn; jeder unterstützt jeden – egal ob er spielt oder nicht spielt."

Überglücklich war auch Torjäger Patrick Lauble, der in seinem zweiten Jahr bei der TSG gleich den Aufstieg feiern durfte, dessen Verbleib aber noch nicht ganz feststeht. "Das ist ein überragendes Gefühl – einfach unbeschreiblich", schwärmt der 26-Jährige. "Wir haben Topleistungen über die ganze Saison gezeigt und sind eine richtige Einheit; deshalb stehen wir auch verdient ganz oben", resümiert der Goalgetter, der in Sachen Vertragsverlängerung sagt: "Es sieht ganz gut aus."

Eine überragende Teamleistung, gepaart mit individueller Klasse ist für Mittelfeldstratege Nils Schuon das Erfolgsgeheimnis der TSG: "Das 4:0 gegen Bissingen war ein ganz großer Sieg. Aber der Schlüsselmoment in der Saison war die 1:4-Niederlage in Nöttingen. Daraus haben wir sehr viel gelernt, und das hat uns noch mehr zusammengeschweißt. Jetzt wird gefeiert, und wir freuen uns dann auf die nächste Saison."

Tatenlos zusehen aufgrund einer Knieverletzung musste Daniel Seemann, der vor der Saison vom SSV Reutlingen zur TSG gekommen war: "Das ist ein unbeschreibliches Gefühl für mich. Du kommst hierher zu so einem geilen Team und schaffst so einen Erfolg; das ist unfassbar."

"Für mich ist das alles noch gar nicht so richtig greifbar", gesteht Torhüter Marcel Binanzer, "als ich am Samstagmorgen aufgestanden bin, habe ich mich erst mal selbst gekniffen und mir gesagt: ›Du kannst heute Meister werden.‹ Und dass es dann so gekommen ist, ist einfach nur mega. Super Kompliment an die Mannschaft; wir haben zum richtigen Zeitpunkt die beste Saisonleistung abgerufen."

Mit zwei Toren gegen Bissingen hatte Innenverteidiger Matthias Schmitz großen Anteil an der vorzeitigen Meisterschaft. "Das ist ein überragendes Gefühl, nun ein Regionalliga-Spieler zu sein", sagt der 24-Jährige, "ich habe zwar zweimal getroffen, aber das ist egal, wer die Tore macht, Hauptsache gewonnen. Und nach dem letzten Spiel geht es nach Malle."